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überraschend schnell zu erholen. Der Beitritt Bayerns zum Zollverein
gab ihr die Möglichkeit, sich von neuem zu einem Centrum des deutschen
und mitteleuropäischen Verkehrs zu entwickeln. 1833 hatte -sie bereits
dieselbe Volkszahl wieder erreicht, mit der sie einst in den Dreifsigjährigen
Krieg eingetreten war. Anfang der sechziger Jahre setzt dann im Zu-
sammenhang mit dem allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Auf-
schwung des neu sich einenden deutschen Volkes die grofsartige Entwicklung
ein, unter deren Zeichen die Stadt noch heute steht. Im Jahre 1892 schlofs
der nürnbergische Haushalt bei einer Bevölkerung von ca. 145 000 Seelen
mit einer Nettoausgabe von dreieinhalb Millionen Mark ab. Das ist der
Kaufkraft nach zwar nicht viel mehr als das Doppelte des durchschnitt-
lichen Jahresaufwandes von 1431 bis 1440, aber es ergiebt auf den Kopf
der Bevölkerung eine kommunale Wohlfahrtsausgabe von vierundzwanzig
Mark, während im fünfzehnten Jahrhundert für den gleichen Zweck aus
öffentlichen Mitteln insgesamt noch nicht einmal der wirtschaftliche Wert
einer einzigen Reichsmark aufgewendet werden konnte.
Beilage I.
Zur Bevölkerungsstatistik Nürnbergs in der ersten Hälfte
des XY. Jahrhunderts.
Über die Zahl der Einwohner, welche Nürnberg in der Epoche von
1431 ‚bis 1440 in seinen Mauern barg, geben uns drei aufserordentlich
wertvolle Quellen Auskunft: der Bericht Erhard Schürstabs über die Er-
gebnisse der im Jahre 1449 veranstalteten Volkszählung, das Grabenbuch
vom Jahre 1430 und die Losungsbücher vom Jahre 1430, 1433, 1438
und 1440.
l. Erhard Schürstabs Bericht über die Volkszählung vom Jahre 1449
ist zuletzt im II. Bande der Chroniken der deutschen Städte 1) gedruckt
und daselbst”) auch schon von Hegel auf seine Brauchbarkeit hin unter-
sucht worden. Eine zweite Bearbeitung hat er durch Bücher®), eine dritte
durch Jastrow*) erfahren. Hier darf er also wohl im wesentlichen als
bekannt vorausgesetzt werden. Wir befinden uns im Dezember 1449. Die
Stadt liegt bereits seit einem halben Jahre mit Markgraf Albrecht und
seinen Verbündeten in Krieg. Ringsum sind die Äcker verwüstet, die
a
1) 5.317. 2) 5S. 500. 38) Tübinger Zeitschrift Bd. 37.
4) J. Jastrow, Die Volkszahl deutscher Städte zu Ende des Mittelalters.