Objekt: Ortspolizeiliche Vorschriften der Stadt Nürnberg

34. Lorenzkirche. 
von der Familie Tucher gestiftet. Inmitten des bemalten, 
von einem grossen Rosenkranze umgebenen Schnitzwerkes 
bemerkt man die hl. Jungfrau und den Engel Gabriel, von 
kleinen musizierenden Engeln umgeben; über dem Kranze 
zeigt sich Gott Vater zwischen zwei anbetenden Engeln; 
der Boden wird von schwebenden Engeln getragen. Am 
Rosenkranz sind in kleinen Reliefs die sieben Freuden 
Marias dargestellt. Unter dem Kranze schwebt die Schlange 
mit dem Apfel, und darüber liest. man das Wort „Ave“, 
umgekehrt „Kva‘. Im Jahre 1817 fiel das Ganze herab und 
litt/sehr, doch wurde es von den Brüdern Michael und Lorenz 
Rotermundt bis 2. April 1826 wiederhergestellt. 
Der prächtige Leuchter von Bronze, 482 Pfund schwer, 
wurde von Peter Vischer bei seiner Aufnahme in die Innung 
der Rotgiesser 1489 gegossen und von der Familie Tucher 
gestiftet. 
In der Folge zieht das im Auftrage des Hans Imhof 
und seiner zwei Söhne 1496—1500 von Adam Krafft ver- 
fertigte und mit 770 Goldgulden bezahlte Sakraments- 
häuschen die Blicke auf sich. Es ist ein schmales, 181/, m 
hohes, zierlich . durchbrochenes, gotisches Türmchen, das 
unterhalb der Decke in einem blumigen Bischofsstab endet. 
Auf den von den knieenden Gestalten des Meisters und 
zweier Gesellen getragenen Treppenstufen fusst das Ciborium, 
auf dem sich die Turmpyramide, geschmückt mit Statuetten 
und Reliefs, die Geschichte Christi vom Abendmahl bis zur 
Auferstehung darstellend, aufbaut. Alles ist so fein aus- 
geführt, dass man lange behauptet hat, es sei aus einer von 
Krafft erfundenen Stuckmasse gefertigt; es ist aber in der 
That aus Stein gehauen, und sind die einzelnen Teile mit 
Eisen verbunden. 
Der neue Altar, nach Heideloff von Rotermundt 1840, 
wird von sechs von Burgschmiet gegossenen Engelgestalten 
als Leuchter geschmückt. Ueber dem Altare befindet sich 
ein Christus von Veit Stoss. 
Rechts an einer Säule ist die neue Kanzel von weissem 
Stein nach Heideloffs Entwurf 1839 von Lorenz Rotermundt 
gearbeitet; die Evangelisten und Apostel daran vom Hof- 
bildhauer Miller in Meiningen. 
Die in glühender Farbenpracht strahlenden Fenster sind 
eine Hauptzierde des Chors. Das erste (Rieter’sche) Fenster 
links behandelt den Auszug der Kinder Israel; das zweite 
die Passionsgeschichte; das dritte die Verklärung Christi; 
das vierte zeigt den Stifter Kaiser Friedrich III. und seine
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.