Objekt: Alt-Nürnberg

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zu haben, mochte sich aber mit der Verweisung des Rats auf den 
Rechtsweg nicht begnügen und sagte der Stadt Fehde an. Seine 
Bemühungen, unter dem fränkischen Adel Anhang und Helfer zu 
finden, waren von bestem Erfolg, denn eine ganze Reihe von Edlen 
andte der Stadt Absage und andere, die nicht absagten, gaben ihm 
„Unterschleif“ in ihren Schlössern. Selbst der Markgraf von Bay— 
reuth scheint ihm Vorschub geleistet zu haben, wenn er ihm auch 
nicht den Aufenthalt in seinen eigenen Schlössern gestattete. Hans 
Schüttensam kaufte sich das Schloß Poppenrod, hielt sich viel in 
markgräflichen, würzburgischen und hennebergischen Landen auf, immer 
beschäftigt, der Stadt Nurnberg Feinde zu erwecken und trieb das 
Reucb und Mordbrenner-Handwerk in großem Stil. Er schatzte 
Nürnberger Bürger, die in seine Hände fielen, um große Summen, 
zündete an vielen Orten Häuser und Städel an, die Nürnberger 
Bürgern gehörten, verschonte aber auch die Bauern mit Raub, Brand 
und Mißhandlungen nicht. Der Rat von Nürnberg setzte endlich 
den hohen Preis von 800 fl. demjenigen aus, der den Frevler 
lebendig brächte und 400 fl. demjenigen, der ihn tötete. Es stellte 
sich auch bald ein Preisbewerber des Namens Nürnberger dem Rate 
vor und gab an, er habe den Schüttensam mit der Armbrust erschossen, 
hätte aber kein Wahrzeichen mitnehmen können, weil ihn Schütten⸗ 
sams Knechte verscheucht hätten. Die Aussage klang so glaubhaft, 
daß der Rat keinen Anstand nahm, ihm die ausgesetzte Summe aus— 
zahlen zu lassen. Es kam aber bald darauf zu Tage, daß Schütten— 
sam sich noch seines leibhaften Daseins erfreute und der Betrüger 
wurde später ergriffen und verbrannt. Doch auch dem Schüttensam 
selbst schlug endlich sein Slündlein. Verraten von einem seiner Knechte 
fiel er auf der Heroldsberger Straße einer Nürnberger Streife in 
die Hände und wurde, nachdem er unter großem Zulauf des Volks 
nach Nürnberg eingeliefert war, lebendig verbrannt, während zwei 
mitgefangene Knechte mit dem Schwert hingerichtet wurden. Gleich 
wie Eppelein von Gailingen lebte Hans Schüttensam lange 
im Munde des Volks. Sein schlimmer Ausgang wurde in einem 
uns aufbewahrten Liede von Haus Kugler besungen; der Historien— 
maler Konrad Wiegand hat die Szene, wie er gefangen nach 
Nürnberg eingeliefert wird, zum Gegenstand eines großen Ge— 
mäldes gemacht. 
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Bis in die 70er Jahre des 15. Jahrhunderts verging fast kein 
Jahr, in welchem in Nürnberg nicht mehrere Hinrichtungen von 
ergriffenen Plackern stattgefunden haben. Die fortwuchernde Plage 
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