Volltext: Grübel's Gedichte in Nürnberger Mundart

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Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
Du bist ein liederliche Mann, 
Und hätt' ich ebenso gethan, 
Wär' unsre Katz' das beste Vieh.) 
Nun, so g6 ich, ich lass' es nie, 
Um das Gesindel zu verklagen. 
Heinz Dötsch: 
So will ich dir dein Maul zerschlagen. 
Bleib' da! Du hörst nicht? Alte, bleib'! 
Schau' einer, solch ein böses Weib! 
(Sie läuft hinaus, der Bauer läuft ihr nach). 
Hermann Grampas kommt, redet mit sich selbst und spricht: 
Wie ist die Welt so ungetreu! 
Doch ist das heuer nicht mehr neu. 
Wenn sich ein armer Mann will nähren, 
Es sei vielleicht sogar mit Ehren 
(Womit nicht alles zu gewinnen), 
Und läßt ihn Gott dann etwas finden, 
So will man, er soll's wiedergeben, 
Wie mir mein Nachbar that soeben 
Mit seinem Hahn, der zur Tenne mein 
Zu meinen Hühnern flog hinein 
Und ihnen wegfraß Korn und Frucht. 
Ich würgt ihn für die schlechte Zucht 
Und hab' ihn in den Topf gesteckt; 
Nicht übel hat er uns geschmeckt. 
Solch Hahn! hätt' er doch einen zweiten! 
Ich will die Sach' ihm schon bestreiten, 
Er möge sagen, was er woll', 
Der Hahn ihm nicht mehr werden soll. 
Ich weiß, er krähet nun nicht mehr. 
Was läuft mein Weib so schnell daher? 
Die Schleckmeh?ꝰ), sein Weib, kommt und spricht: 
O Hermann, übel geht es aus! 
Der Scherge kam in unser Haus 
Und hat den Streit uns angesagt; 
— — 
„ h Wären wir völlig verarmt; vgl. oben S. 50. — 2) Schlecken 
ist — lecken, naschen, Metzze ist verstümmelt aus Margarete.
	        
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