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zab die Stellung von Fragen, wie sie der Kaiserslauterer Verein aufgestellt 
aatte, in jeder Sitzung Veranlassung. 
Mit der Aufstellung von Prinzipien, die dem Verein zur Richtschnur 
‚ür seine zukünftige Entwicklung dienen sollten, war die Organisation noch 
‚ange nicht vollendet. Es mussten Statuten, in denen bestimmt wurde, wer 
Mitglied des Vereines sein kann, welchen Zweck der Lokalverein verfolge, 
welche Stellung er dem Kreisverein gegenüber einzunehmen habe, mit 
welchen Mitteln er seine Zwecke zu erreichen suche, wie er seine Geschäfte 
ardnen wolle, wie der Modus des Eintrittes und Austrittes, der Abstimmung 
ei einfachen Fragen, wie auch bei Statutenänderungen sein solle, entworfen, 
nerathen und durch Beschluss festgestellt werden. 
Mit dieser Organisationsarbeit war der Thätigkeitstrieb nicht erschöpft. 
Ein Leseverein wurde organisirt, zur Durchführung einer Morbiditätsstatistik 
die Anregung gegeben. Da die damals nicht selten veröffentlichten Dank- 
sagungen einen Anstoss erregenden Charakter hatten, wurden Prohibitiv- 
massregeln berathen und zur Durchführung gebracht. Die Missachtung der- 
selben hatte den Ausschluss eines Mitgliedes zur Folge. Ein Beweis dafür, 
wie ausgeprägt das Gefühl für Standesehre damals war und dass auch ohne 
codicirte Bestimmungen das Dekorum des ärztlichen Standes gewahrt werden 
Konnte. 
Eine abstossende Wirkung hatte das rege, charaktervolle Leben des 
Vereines nicht. Es liessen sich in denselben im Lauf des Jahres 7 Collegen, 
die ihm bisher fern gestanden hatten, aufnehmen. 
Das unerwartete Gedeihen des Vereines veranlasste den Dr. Geist, in 
der Meinung, dass nun seine Aufgabe gelöst sei, am Schlusse des ersten Jahres 
seinen Rücktritt zu beantragen. Die Collegen waren aber anderer Meinung 
und so liess sich die bisherige Geschäftsleitung zum Verbleiben bewegen. 
Die nun auf 30 gestiegene Zahl der Mitglieder barg in sich einige 
weniger verträgliche Elemente, die zu Conflikten und zu fatalen, lang sich 
hinziehenden Verhandlungen führten. Um solche Störungen des häuslichen 
"riedens fern zu halten, wurde ein Schiedsgericht organisirt, dem in Zukunft 
dergleichen Angelegenheiten überwiesen werden konnten. 
Der Antrag der Militärärzte, in corpore in den Verein eintreten zu 
lürfen, stiess insoferne auf Schwierigkeiten, als jedes Vereinsmitglied auch 
Mitglied des Kreisvereins sein musste. In Folge dessen wurde der Antrag 
Nicht weiter verfolgt. 
Die bereits im Vorjahr angeregte Idee einer Morbiditätsstatistik wurde 
ın verschiedenen Sitzungen diskutirt und der Krankendienst in der Privat- 
praxis insofern organisirt, als auf Grund der in der Praxis gemachten 
Erfahrungen eine Liste tüchtiger Wärter und Wärterinnen angelegt und 
evident gehalten werden sollte. 
—L-