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es zu einem heftigen Streit mit sterreich über die Frage, was
nunmehr mit den befreiten Herzogtümern geschehen solle. Prinz
Friedrich von Augustenburg wurde allgemein als der rechtmäßige
Herzog anerkannt. Nun aber verlangte Preußen als Bedingung
seiner Anerkennung die Einverleibung des schleswig-holsteinischen
Heeres in das preußische und stellte eine Reihe weiterer
Forderungen, deren Erfüllung der Prinz, im Vertrauen auf
den Schutz sterreichs und der deutschen Bundesstaaten,
verweigerte. Die Spannung zwischen Preußen und Osterreich,
die hiedurch entstand, wurde für kurze Zeit durch den Gasteiner
Vertrag gemildert (14. August 1865), der von König Wilhelm
und Kaiser Franz Joseph bei einer persönlichen Zusammen⸗
kunft zu Salzburg und Ischl unterzeichnet wurde. Dieser
Vertrag gab vorläufig Schleswig an Preußen und Holstein an
Ssterreich Damit wurde aber nur erreicht, daß die ernste
Auseinandersetzung zwischen den beiden Mächten, die unzweifel⸗
haft bevorstand, noch etwas hinausgeschoben wurde. Zudem
wurde der Gasteiner Vertrag, der nach Bismarcks Ausdruck
den Frieden flickte und den Riß im Bau verklebte, von
allen Seiten heftig angegriffen, vor allem von den Schleswig-
Holsteinern, die unverrückt an dem Prinzen von Augustenburg
festhielten. Außer Stande, sich mit Preußen allein zu ver—
ständigen, legte sterreich die Entscheidung der schleswig⸗
holsteinischen Frage in die Hände des deutschen Bundes. So
aber erweiterte sich die schleswig-holsteinische Frage zu einer
deutschen Frage. Denn an dem Bundestage, an der Vertretung
sämtlicher deutscher Fürsten, war es nun, sich entweder für Preußen
oder für sterreich zu entscheiden. In dieser Frage hatte schon
das Frankfurter Parlament von 1848 gegen sterreich und für
Preußen entschieden. Jetzt aber wurde sie brennend, da Preußen
beim Bunde eine Neugestaltung Deutschlands unter Ausschluß
von sterreich und zugleich die Berufung eines Parlaments beim
Bundestage beantragte.
Es ging eine mächtige Bewegung durch das ganze deutsche
Volk, der Kampf zwischen den alten, auf jahrhundertelangen Be—
ziehungen und Einrichtungen gegründeten Anschauungen und den
neuen Ideen, welche in den Bedürfnissen der Gegenwart wurzelten,
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