Volltext: Hans Sachs und die Reformation

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liches Kleinod deutscher Poesie vor sich, mochte der In— 
halt noch so ledern, die Auffassung noch so kindlich, der 
Ausdruck noch so hölzern, die Sprache noch so gewöhnlich 
sein. Die guten Gewerken hielten eben das und nur 
das für Poesie, was Reime aufweisen konnte. 
Der Inbegriff aller Formeln und Satzungen für 
das meistersingerliche Lied, das sogenannte „Var“, war 
die Tabulatur, die dem Dichter zur Richtschnur, den 
Merkern zur Unterstützung im Urteilen diente. War von 
dem Apollojünger allen Anforderungen bei der Prüfung 
entsprochen, hatte er nicht „versungen“, sondern war 
er „glatt in der Kunst“, so wurde er mit einem kost— 
baren Kranze gezieret und zum Meister erhoben, was 
für ihn und seine ganze Sippe eine bedeutende Ehre 
war. Solch ein Meister durfte nun wiederum Schüler 
in der holden Kunst unterrichten, und so kam es wohl 
häufig genug vor, daß in den Werkstätten mit Brot 
und Bretzeln bewegliche Tragödienverse geknetet, und 
mit Nägeln und Hufeisen feurige Historienreime ge⸗ 
schmiedet wurden. Unter den älteren Meistern zeichneten 
sich neben Hans Sachs als besonders kunstfertig aus: 
Heinrich von Müglein, Muskatblüth, Michael Behaim, 
Hhans Rosenblüth, Hans Folz und Adam Puschmann, 
der Sachsens Schüler war und in Augsburg zünftiger 
Meistersinger wurde. 
So schlossen sich in vielen der jung und kräftig 
aufblühenden Städte die biederen Zunftmeister zu Schulen 
zusammen, mitunter nur die Meister ein und desselben 
handwerks, wie z. B. in Ulm die Weber. Welche die 
erste Meisterschule war, ist der Nachwelt nicht aufbewahrt 
worden, auch nicht, wer sich das Verdienst der ersten 
Gründung zur Ehre anrechnen darf. Die Sänger selbst ver⸗ 
ehrten in Kaiser Otto J. ihren Stifter, ja manche wollten
	        
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