Objekt: error

Denkwürdige Vorfälle 
stück, zur Errichtung eines Warenhauses erworben. Die technische und architektonische Aufgabe, die 
durch den Bau zu lösen war, bestand darin, unter Benutzung gewisser Teile der an der Wiesenstraße 
gelegenen Fabrik- und Lagergebäude ein modernes Geschäftshaus zu errichten. Der Bau ist in ver— 
hältnismäßig kurzer Zeit nach den Plänen des Berliner Architekten Erich Mendelssohn entstanden. 
Er lenkt durch seinen modernen Stil die Aufmerksamkeit auf sich und gibt dem Aufseßplatz ein neu— 
artiges Gepräge. Das neue Kaufhaus Schocken wurde Montaag, den 11. Oktober, seiner Bestimmung 
übergeben. 
13. und 14. Oltober 1926. 2. Nurnberger Kinder-Tierschutztag. Für die 
8. Knaben- und Mädchenklassen sämtlicher hiesiger Volksschulen (soweit sie nicht schon 1924 die gleiche 
Ausführung mit angesehen hatten) hielt der Tierschutzverein Nürnberg am 13. und 14. Oktober im 
Lehrerheim seinen zweiten Nürnberger Kinder-Tierschutztag ab. Den Mittelpunkt des Ganzen bildete 
wieder das Spiel „Tierfreund“ unseres Lokaldichters Studienrat Matth. Ulsch, das in sinniger und 
eindringlicher Weise auf den Tierschutz zu allen Jahreszeiten hinweist. Eingeleitet und unterbrochen 
wurden die vier Bilder des Stückes durch Gesänge und Reigen, deren Einstudierung sich Studienrat 
Blaurock und Oberlehrer Spetzler hatten angelegen sein lassen. Etwas ganz Neues für die Zuschauer 
waren die Darbietungen des Professors Preiß, der in naturgetreuer Weise Rufe und Gesänge unserer 
heimischen Vogelarten wiedergab, wobei auch der Humor und die Belehrung nicht zu kurz kamen. Die 
ugendlichen Zuschauer waren alle hochbefriedigt von dieser für sie völlig kostenlosen Veranstaltung. 
14. Oltober 1926 Neubau des städtischen Autobusdepots in Schweinau. 
An der Maiachstraße in Schweinau wurde 1925/ 26 für die Straßenbahn durch das städtische Hochbau— 
amt III unter Leitung des Baurats Brugmann eine große Kraftwagenhalle mit entsprechenden neu— 
zeitlichen Nebenräumen erbaut. Donnerstag, den 14. Oktober, fand eine Besichtigung des Autoparks 
durch Vertreter des Stadtrats und der Presse statt. Dabei machte Straßenbahndirektor Sieber folgende 
Ausführungen: Als zu Beginn des Jahres 1923 die Kraftwagenlinie nach Reichelsdorf eröffnet 
wurde, erwartete wohl niemand, daß in verhältnismäßig kurzer Zeit an den Bau einer so großen 
Kraftwagenhalle herangegangen werden müßte. Jedoch folgten der Reichelsdorfer Linie Ende August 
1924 die Linien nach Buch und Zirndorf, Anfang Mai 1925 die Nordsüdlinie und Ende Mai desselben 
Jahres die Linien nach Burgfarrnbach und zum Flugplatz. Die Gesamtlänge dieser Linien beträgt 
47 Kilometer. Die Entwicklung der Fahrleistung ergibt sich aus der Zunahme der Fahrgäste. Deren 
Zahl betrug 1923: 104 000, 1924: 503 000, 1925: 1880 000 und im Teilabschnitt vom Januar bis 
September 1926: 1707 000. In den gleichen Jahren betrug die Zahl der gefahrenen Rechnungs— 
kilometer: 31000, 130 000, 680 000 und 924 000. Auch die Benützung zu Ausflügen stieg von Jahr 
zu Jahr; es wurden gefahren 1924: 200 Kilometer, 1925: 4400 Kilometer, 1926: 10 400 Kilometer. 
An Betriebsstoff wurden jährlich etwa 500 000 Kilogramm benötigt, Ol und Fett 12 000 Kilogramm, 
außerdem müssen jährlich etwa 350 Reifen erneuert werden. Die Zahl der Kraftwagen, die ursprüng— 
lich 4 Trieb- und 2 Beiwagen betragen hatte, ist jetzt auf 42 Trieb- und 29 Beiwagen gestiegen. Es 
ist klar, daß bei einem solchen Umfang des Betriebs eine große Menge Instandsetzungsarbeiten an— 
fallen. Hierzu sind Werkstätten und Wagenhallen nötig. Ursprünglich wurden die benachbarten 
Straßenbahnwagenhallen benützt. Jedoch mußten diese nach Lieferung der neuen Straßenbahnwagen 
wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt werden. Außerdem waren die Räume für den vor— 
handenen Betrieb zu klein geworden. Es mußte deshalb an den Bau einer neuen Kraftwagenhalle 
gegangen werden, wofür ein Betrag von 946 000 RA einschließlich der im Bau befindlichen Ver⸗ 
waltungsgebäude und von neun Dienstwohnungen vom Stadtrat bewilligt wurde. Verbunden mit 
den Werkstätten ist eine Tankanlage mit 3 Lagerbehältern von 50000 Litern, 2 Mischbehältern und 
Zapfstellen, ein Ollager mit J Behältern, eine mechanische Wascheinrichtung zum Reinigen der 
Wagen, eine mechanische Werkstätte, eine Schmiede und eine Schweißanlage. Nach eingehender Be⸗ 
ichtigung dankte Oberbürgermeister Dr. Luppe allen denienigen. die am Gelingen des Baues mit— 
gewirkt hatten. 
16. und 17. Oktober 1926. 125-Jahr-Feier der Naturhistorischen Gesell— 
schaft. Ein bedeutendes Ereignis war die Jubelfeier der Naturhistorischen Gesellschaft. Der Sams— 
tag-Abend war dem Gedächtnis aller derer geweiht, die in den letzten 25 Jahren ihre Kraft den Auf—
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.