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Volkamer gestiftete Fenster in der Lorenzkirche zuge-
schrieben wird, -eines der grössten Meisterwerke der
Glasmalerei. Sicher ist, dass er das Maximilianfenster ın
der St, Sebalduskirche gemalt hat. Das Tuchersche
Fenster in der Lorenzkirche hat der Schweizer Jakob
Springlin 1451 ausgeführt. Auch die drei Söhne Veit
Hirschvogels Hans, Veit und Augustin waren hoch-
geschätzte Künstler im Fache der Glasmalerei.
Zu den bemerkenswerthesten alten Kunstbrunnen
gehören ausser dem schon erwähn-
ten Schönen Brunnen, der hinter
der Frauenkirche befindliche Röhr-
brunnen mit der Figur eines Bauern,
der unter jedem Arme eine Gans
trägt. Dieses originelle, wohl Jedem,
der Nürnberg besucht, schon dem
Namen nach bekannte Brunnenbild
heisst „das Gänsemännchen“ und
ist von Pankraz Labenwolff
‘1492 bis 1563), einem Schüler
Peter Vischers, um 1540 in Bronze-
guss ausgeführt. Von demselben
Meister befindet sich auch ein
bronzener Brunnen im Hofe des
Rathhauses. Ein anderer schöner
Brunnen, neben der St. Lorenz-
kirche, der „Tugendbrunnen“ ge-
nannt, weil sechs weibliche Figuren,
welche aus ihren Brüsten das Wasser
spenden, die verschiedenen Tugen-
den darstellen, während die Statue
der Gerechtigkeit das Ganze krönt, ist von Benedikt
Wurzelbauer 1589 gefertigt.
Wenn wir der alten Baudenkmale Nürnbergs er-
wähnen, müssen wir zunächst die Reichsburg nennen,
die ja schon durch ihr ehrwürdiges Alter darauf Anspruch
hat. In der That erweckt der Anblick dieses altersgrauen
Gebäudes, das seit länger als 8 Jahrhunderten auf die
Stadt herniedersieht und deren‘ wechselnde Schicksale
miterlebt hat, das Gefühl der Ehrfurcht in uns, und regt
lebhaft unsere Phantasie an. Wir sehen im Geiste die
Das Gäansemaännchen.