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Groland. 
Nun, darum hättet ihr heut schon in die Lorenzer Kirche 
geh'n können, denn Herr Osiander hat heut nicht gepredigt.“ 
Nunnenbeck 
(da Kunigunde erstaunt aufblickt). Ja, — es sind da üble Dinge 
vorgekommen. Habt ihr noch nichts davon gehört? Es 
hundelt sich um das Büchlein, das gestern Nachmittags aus— 
gekommen ist, auf'm Markt, — die Weissagung vom Papstthum. 
Kunigunde. 
Ich hab' wol davon reden g'hört. Es wurde auch 
gesagt, daß mein Mann die Reimen dazu gemacht hab'. Das 
ist wohl aber nur so ein G'red, wenn's nämlich so was 
Scharfes ist, wie die Leut' meinen. Denn er hatte mir's fest 
versprochen, daß er sich um die Ding' nit mehr kümmern wollt'. 
Groland. 
Ja, 's ist nun aber doch geschehen. Wollt ihr's euch 
ansehen? — hier ist es. (Reicht ihr das Heft.. 
Kunigunde 
(blickt hinein; da sie den Titel liest, erschrickt sie,) „Weissagung vom 
Papstthum“ — Osiander und — Hans Sachs —? Also — 
sollt's doch richtig sein —? (schüttelt den Kopf, blättert weiter darin 
und liest einige Stellen mit steigendem Unmuth.) 
Nunnenbeck 
(leise zu Groland). Und Osiander hat heut' wirklich nicht gepredigt? 
Groland. 
Der Rath hatte gestern schon zu ihm geschickt, daß er 
sich wegen der Schrift verantworten sollt. Osiander, so heftig 
und halsstarrig wie er ist, — nun, da wird's wol zu einer 
scharfen Auseinandersetzung gekommen sein; ich weiß jetzt nicht, 
wie's steht. 
Kunigunde 
(noch in das Buch blickend). Und der Hans Guldenmund hat das 
Ding gedruckt, — das hätt' er auch lieber mögen bleiben lassen!
	        
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