Objekt: Die Entstehung des deutschen Handelsgerichts

108 
der Borfolag gemadht, die Wahlberechtigten in ein Verzeichnis zu 
bringen. 
Was die deutfhen Handelspläße betrifft, fo Konnte Nürnberg, 
befjen Beziehungen zu Bozen wiederholt Hervorgehoben wurden, {ich 
9 Jahre vorher auf ein Ddeutfches DBeifpiel nicht berufen; nur 
Srankffurt a. M. wurde erwähnt, das aber ein kaufmännifches 
Gericht al foldhes nicht befejfen Habe, worüber {päter noch zu 
Iprechen ift. Marquardus!) in feinem 1662 erfchienenen Buche 
fennt von deutjden Handel8geridten nur Nürnberg, Bozen 
und (mit EinjOränkung) Frankfurt; daneben erwähnt er die 
„Kurtmeijter” der englijgen Kaufleute in Hamburg?) und die 
Hanjeatifjhen Aldermänner?). Chen]o wird am Ende des Kahr- 
Hundert für die Leipziger Verhältnifje*) auf keine anderen, feit 
1630 bejtehenden Handelsgerichte Bezug genommen, und ift daher 
hiernad) obige Angabe auf Nürnberg und Frankfurt, eventuell 
Negen3burg zu beziehen. Am 13. Auguft®) erklärte fi Claudia 
dem Kammerpräfidenten gegenüber mit dem Plane einverftanden, und 
in einem Schreiben an den Landeshauptmann vom 31. Auguft 1633 °) 
genehmigte fie den Plan ausdrücklih, Diejes Reftript, weldhes den 
Merkantilmagijtrat ins Leben rief, folgt im Anhang 7). 
Aber e8 war nur eine Genehmigung des Planes im Ganzen; 
die Detailausführung machte noch viele Schwierigkeiten. Aın 20. Sep- 
tember 16338) berichtete der Rammerpräfident unter KRejlmierung 
der bisherigen Entwicelung über die weiteren Maßnahmen, in8- 
befondere die „Befchreibung der einzelnen Handelsleute“, die vor- 
zunehmende Wahl, die Beftellung eines Notar8 und eines Gericht8= 
onten. In erfterer Beziehung, bezüglich der fog. „Matritel“, jet 
bemerkt, daß in Italien, wo die Jämtlichen Kaufleute eines Ortes 
die Rorporation bildeten, die Anlage des YMitgliederverzeichnifjes 
von felbjt die matricola oder venezianijch mariegola ergab, im 
übrigen die Statuten ausdrücklich die Herftelung vorfdOrieben. 
Bal. Pavia Statut. mercat. mss. 1295 : 198,274 Si faccia un libro, 
Na. a. DO. Bd. I S. 406. 
?) S. oben S. 18. 
3) S. oben S. 29 f. 
1) S. unten $ 30. 
5) Au8gangene Schriften, 1633, S. 389. 
5) Chenda S. 390. 
7) Beil V. 
3) Mitten a. a. D.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.