Inhaltsverzeichnis: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

— 476 — 
zur Entschädigung für seine Kriegskosten verlangte. Es bedurfte auch 
noch mehrjähriger Tagfahrten und Unterhandlungen zur völligen Durch— 
führung der in Köln befohlenen Landesteilung. 
Was nun unser Nürnberg betrifft, so hatte es durch den Bayeri— 
schen Krieg eine bedeutende Vermehrung seines Landbesitzes erreicht. 
Wir entsinnen uns der Abmachungen, die es mit dem Herzog Albrecht 
getroffen hatte. Weil es aber fürchtete, daß es wegen der im Laufe 
des Krieges von ihm gemachten Eroberungen dennoch angefochten werden 
würde, hatte es sich diese schon am 17. Juli 1504 von König Max 
bestätigen lassen. In der darüber ausgestellten Urkunde werden ihm 
zur Entschädigung für seine merklichen Kosten und Schäden, die es, als 
Vollstrecker der Reichsacht, durch die Beteiligung am Kriege erlitten, alle 
bayerischen und pfälzischen Städte, Schlösser und Ortschaften, die es bis 
dahin in seine Gewalt gebracht hatte oder noch bringen würde, zu⸗ 
gesprochen. Es waren dies aus dem bayerischen (Herzog Georg's) 
—A 
am Schloß und an der Stadt Lauf, von pfälzischen Besitzungen der 
andere Teil von Lauf, die Stadt Altdorf, das Schloß Stierberg, die 
Schlösser Grünsberg, Deinschwang, Hainburg und Hainzburg, die 
Maͤrkte Betzenstein und Velden, sowie die Vogteien, der Schutz und 
Schirm über die Klöster Weißenohe, Engelthal und Gnadenberg und 
uͤber das Schloß Henfenfeld. Alle diese Städte und Ortschaften mit ihren 
Zugehörungen, Regalien und Obrigkeiten, hohen und niederen Gerichten, 
Zinsen, Renten und Gülten u. s. w. sollen fortan der Stadt Nürnberg 
gehören, die unter keinen Umständen, selbst wenn der König seine Feinde, 
Herzog Ruprecht und seinen Vater Philipp mit ihren Helfern wieder 
zu Gnaden annähme, davon gebracht werden solle. 
Die bayerischen Herzöge Albrecht und Wolfgang waren mit diesen 
Abtretungen an Nürnberg zufrieden, rechneten aber an der Kriegs⸗ 
kostenentschädigung von 40 000 Gulden, die sie der Reisstadt für die 
ihnen geleistete Hülfe zu zahlen schuldig waren, 20 000 Gulden ab, 
nümlich 10 000 für Hersbruck und andere 10 000 Gulden für Reicheneck 
und das Schloß Hohenstein, das sie noch außerdem kaufsweise den 
Nürnbergern (erobert hatten diese es nicht) überließen (19. Mai 1505). 
Anders aber der Kurfürst Philipp von der Pfalz, dem man auch von 
anderen Seiten große Stücke seines Gebiets entriß. Dieser wollte sich nicht 
dazu verstehen, seine Parteinahme für seinen Sohn so schwer büßen 
zu müssen. Mit Eifer nahm sich der Vitztum von Amberg, Ludwig 
von Eyb, seines Herren an, nötigte viele zu dem alten pfälzischen 
Besitz gehörige und selbst einige Nürnbergische Unterthauen noch außerdem 
zur Huldigung und so dauerte es geraume Zeit bis Nürnberg sich im
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.