Objekt: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

Bau⸗- und Grundstückswesen 
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untergebracht werden. Bis Mitte November 1926 konnten erst wenige Schulräume freigemacht werden. 
Trotzdem hat man mit den Bauarbeiten begonnen und dadurch einen gewissen Druck auf die Räumung 
ausüben können. Erst am 12. Februar 1927 räumte die letzte Familie ihre Wohnung durch Umzug 
in das Kasernengebäude der Fürther Straße. Hierauf konnte und mußte ein möglichst rasches Tempo 
in der Durchführung der Bauarbeiten eintreten, wollte man bis zaum Beginn des heurigen Schuliahres 
fertig werden. 
Die Eröffnung des Schulhauses konnte am 2. Mai 1927 erfolgen. Die Ausgaben haben im Be— 
cichtsjahr 70 253, 13 RAA betragen. Ein Kreditrest von 20 446,83 Rss( wurde auf das Jahr 1927/28 
übertragen. 
15. Schulhausneubau in der Gartenstadt.) Das starke Wachssstum der Wohnungskolonie 
„Gartenstadt“ hat die Stadtgemeinde zur Erbauung eines Schulhauses gezwungen, nachdem die vor— 
handene Schulbaracke mit vier Schulsälen unzureichend geworden war und zu anderen öffentlichen 
Zwecken Verwendung finden sollte. Das Schulhaus ist nach den Plänen der Architekten Lehr 
CsLeubert, die als erste Preissträger in einem von der Stadtgemeinde veranstalteten Wettbewerb her— 
vorgegangen sind, erbaut worden. In einem Untergeschoß, einem Erdgeschoß und einem Obergeschoß 
enthält das Schulhaus: neun Lehrsäle, einen Zeichensaal mit Nebenraum, einen Vortragssaal, ein 
Zimmer für Schulleiter, Sachverwalter und für Lehrmittel, ein Lehrerzimmer, eine Schulküche, eine 
Waschküche, ein Bügelzimmer und ein Bügelzimmer für die weibliche Berufsfortbildungsschule, ein 
Ausweichzimmer, eine Turnhalle mit Nebenräumen, eine Hausmeisterwohnung und eine Fahrrad— 
unterstandshalle. Außerdem sind im Untergeschoß noch die Räume für die Heizungs- und Lüftungs— 
anlage (einer Niederdruckdampfheizung) untergebracht. 
Die Haupttreppen mit 2,60 mm Laufbreite sind als feuersichere Treppen in Eisenbeton konstruiert. 
Ferner sind aus Feuersicherheitsgründen alle Zwischendecken als Eisenbetondecken ausgeführt. Fuß— 
böden der Schulzimmer, Vortragssäle, Verwaltungsräume und Turnhalle haben Linoleumböden, in 
den Gängen, Vorplätzen, Aborten sind Plattenbeläge und Terrazzoböden vorgesehen. 
Die Zugangsstraßen zu dem Schulhaus sind rechtzeitig vor dem Bezug desselben hergestellt 
worden. Die Entwässerung in den Straßenkanal und die Versorgung mit Trink- und Nutzwasser ist 
ausgeführt. Gelegenheit zum Händewaschen ist auf den Gängen und bei der Turnhalle gegeben. 
Bei einer Höchstzahl von 800 Schulkindern trifft auf ein Kind eine Spielplatzfläche von 3,8 qm. 
Das Grundstück ist von der Gartenstadt unentgeltlich an die Stadtgemeinde abgegeben worden. 
Das Schulhaus ist als einfacher Putzbau zur Ausführung gekommen, lediglich an einigen 
wichtigen Bauteilen, wie Haupteingängen, Turnhalleneingang usw., sind Profilierungen aus Muschel⸗ 
kalk zur Verwendung gekommen. Da die Architekten des Neubaues gleichzeitig die Architekten der 
Gartenstadt sind, hat sich der Neubau entsprechend in das Gesamtbild der Gartenstadt eingefügt. Mit 
dem Bau ist am 7. April 1926 begonnen worden, am 9. Mai konnte die Schule eröffnet werden. Die 
Schule hat vom Stadtrat die Bezeichnung „Pestalozzischule“ erhalten und wird mit einem Reliefbild 
des bekannten Erziehers geschmückt werden. 
Für den Neubau ist aus Anlehensmitteln ein Betrag von 440 000 RA und 30 000 RA für 
Inneneinrichtung genehmigt worden, die Ausgaben haben in den Jahren 1926,/27: 306 258,61 RAl 
betragen, ein Kreditrest von 163 741,39 RoA ist auf das Jahr 1927,/28 übertragen worden. 
16. Größere Bauarbeiten in Schulhäusern. Im Schulhaus Findelgasse7 wurden für Zwecke 
der Handelshochschule weitere Verbesserungen getroffen. So wurde das Rektorats-Senats— 
Zimmer in der Einrichtung vervollständigt und mit einem Gemälde von Heinrich Kuch geschmückt. 
Verschiedene Hörsäle wurden neu möbliert, Waschgelegenheiten mit laufendem Wasser geschaffen und 
eine Frühstücksstube für Studenten in den Räumen des ehemaligen Brausebades eingerichtet. Im 
Berichtsjahr wurden 25 181,21 RA verausgabt. 
Im Schulhaus Heroldsberger Weg 429 wurde die Kanalisation vervollständigt, ein 
Teil des Grundstücks eingefriedigt und der eingefriedigte Hofteil befestigt. Es wurden 11 500 Rol 
aufgewendet. 
Im Schulhaus Adam-Kraft-Straße 2 ist eine Entsaugungsanlage für Säuredämpfe 
im Photographenunterrichtsraum eingebaut worden (Kosten: 1600 RC). 
N Siehe die beiden folgenden Abbildungen.
	        
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