Metadaten: Die Gewerbefreiheit in Gefahr!

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Haria Theresia. 
blieb ungestraft oder erhielt höchstens die Ermahnung, sich nicht mehr 
ertappen zu lassen, da er dann nicht mehr so billig wegkommen werde. 
Sein Nachfolger war ein sogenannter „guter Mann“, der Ruhe 
und Nichtsthun liebte und Alles gehen ließ, wie es eben gehen wollte. 
Angriffe auf Person und Eigenthum, Sittenlosigkeit und der Uebermuth 
der Straßen-Jugend nahmen in ungeheurem Maße zu. — Unter seinem 
Nachfolger wurde es nicht besser, aber man wagte der Kaiserin, da er 
viele Gönner bei Hofe hatte, nur zu berichten, daß er zu höflich sei. 
Sie sagte: „Nun so nennt mir doch den Gröbsten unter meinem 
feinen Volke. Man nannte ihr unter Vielen als den Gröbsten den 
Grafen 8K. Sie ließ ihn kommen und redete ihn mit den Worten 
an: „Ich habe Ihm das polizei-Direktorium zugedacht.“ Er ant— 
wortete; „Ew. Majestät hätten mich aber zuvor fragen sollen, ob ich 
mag.“ „Bravo, Er ist mein lieber Mann, ich bitte Ihn darum.“ 
„Mag sein, ich will Ihnen den Gefallen thun, fange in der Burg an 
und fahre bis zum Schusterjungen fort. Erlaube keine Zuflucht zu 
Ihnen. nehme kein Blatt vor's Maul, übe Gerechtigkeit, lege aber 
mein Amt nieder, bei der ersten Chikane.“ „Gut, gut, gehe er, mein 
lieber FK.u Und er behielt sein Amt bis zu seinem Tode. 
Diese Erzählung erinnert, daß in vorliegendem Fall über mein 
Eigenthum verfügt wurde (S. 75), ohne daß ich die geringste Nachricht 
darüber erhielt und daß diese Verfügung rechtskräftig sein soll, weil ich 
nichts dagegen einwendete. 
Das Stadtblatt vom 9. Dezember 1876 Nr. 293 berichtet: 
Die vom Gemeindekollegium angeregte Abänderung des Straßen⸗ 
bauplanes vom Laufer- zum Wöhrderthor hinter dem Schulhausneubau 
hat nun auch der Magistrat, und zwar auf Gutachten der administra— 
tiven Baukommissivn hin, beschlossen. Man anerkannte bei Besichtigung 
der Sachlage an Ort und Stelle und näherer Prüfung des Projekts, 
welches das Bauamt auszuführen beabsichtigte, daß in der That die 
gegenüberstehenden Häuser so stark geschädigt würden, wie es Niemand 
wünschen noch für statthaft erklären kann.“ 
Um Obiges zu verstehen, muß man wissen, daß zwei riesen⸗ 
große Schulhäuser auf den ungünstigsten Platz gesetzt wurden, den 
man hätte wählen können, nämlich in den Stadtgraben, der bekannt— 
lich wegen seiner Tiefe uud Breite in Deutschland Seinesgleichen nicht 
hat. Da man aber auf einem eben eingefüllten Boden nicht bauen 
kann, weil viele Jahre nöthig sind, bis das Erdreich sich zu einem 
haltbaren Untergrund zusammengesetzt hat, so half sich das Bauamt
	        
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