Objekt: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

80 
Begabung demnach nur in dem einen Bande, 
der als Sauptwerk fuͤglich einer eingehenden 
und ernsten Betrachtung unterzogen worden ist. 
Wie es nicht selten dem bildenden KRuͤnstler er— 
geht, dessen erstes Werk angestaunt und ge⸗ 
priesen durch die Lande zieht, truͤgerische Hoff— 
nungen fuͤr die Zukunft erweckend, Hoffnungen, 
die sich nicht erfuͤllen koͤnnen, erfuͤllen wollen, ist 
es der Dichterin beschieden gewesen. Auch darum 
waren ihr Name und ihre Werke so bald ver— 
gessen. Mit Unrecht. Denn ihre Sonette sind es 
wert, von dem Staube befreit zu werden, der 
sie mehr als zwei Jahrhunderte deckt. Durch 
die Beschaͤftigung mit ihnen wird uns gleichzeitig 
ihre Verfasserin vertraut. Und wenn wir an ihr is 
in Anerkennung ihrer hohen, wissenschaftlichen 
Bildung diejenigen Vorzuͤge bewundern, die der 
Italiener der Renaissance in dem stolzen Wort 
„uomo universale“ vereinigte, duͤrfen wir nach 
der genauen Betrachtung ihres Lebens und ihrer ⸗0 
Dichtung jedenfalls das eine ruͤhmend behaupten: 
sie war eine echte deutsche Frau.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.