Objekt: Schembartbuch – Nürnberg, STN, Amb. 424. 2°

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Nareissus ') und den drey liebhabenden frawen %, nicht auch 
ler von Inachus zugänglich. 
In dem Mg, „Orpheus mit der geigen“ vom 22, April 1545 
‘Anh, s, XLVI) und „Cadmus vier dochter gstraft“ vom 23. 
April 1545 (Anh, s. XLVII) ist beide Male Boccaccio als Quelle 
bezeichnet. Es ist jedoch keines der Werke gemeint, die uns 
disher schon begegneten, sondern ein von Hans Sachs noch 
aicht benutztes „De casibus virorum illustrium“, das damals_seit 
etwa zwei Monaten erstmalig in deutscher Uebersetzung von 
Hieronymus Ziegler vorlag als „Furnemste Historien und 
axempel von widerwertigem glück“, Augpurg Heinrich Steyner, 
am Schluss: Gedruckt unnd vollendt .. . den XXII. tag Feb- 
euari) ... 1545. Das Buch ist jedoch nicht bloss das, was 
es zu sein vorgiebt — eine Uebersetzung, sondern zugleich 
aine erweiternde Bearbeitung, indem Ziegler nicht nur aufs 
zahlreichste bedeutende Einzelangaben einschiebt, sondern da, 
wo Boccaccio nur die Namen der berühmten Unglücklichen auf- 
zählt, auch oft die Geschichte des Unglücks hinzufügt, die ihrer- 
seits wiederum gewöhnlich aus „de gen, deor,.“ entnommen zu sein 
scheint ®). So ist die Erwähnung des Orpheus (Ov. Met. 10,1 ff.) 
in Boccaccios Original in zweieinhalb Zeilen abgemacht, seine Ge- 
schichte dagegen bei Ziegler ausführlich erzählt, und in genauer 
Anlehnung an diese Quelle bringt sie Hans Sachs in Verse, 
bl. 18a: Mg. v. 6 ff.: 
‚. wie jm sein weib Euridice erst- pald im die aber starbe, 
lich gestorben und er in die hell da stieg er ab zu der hel finsternues, 
kummen, daselbst allen seelen der- sein geigen zueg, . .. 
massen . . . geyget het, das sie as die sel vergassen all irer peine, 
jrer aignen peen vergessen, und die die dewffel all gemeine . .. 
Tewffel bewegt, das sie jme sein „. detten im sein weib wider zu 
Weyb widerumb geben hetten . . - stelen. 
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3 or VG, 
1) Ich verdanke sie gütiger Abschrift von Herrn Prof. Goetze aus den 
Dresdener Codices M, 12 bl. 15b, M. 11 bl. 88a und M. 8 bl. 28b. 
2) Aus dem Göttinger cod. phil. 194. 4. bl. 20a, mir durch, die Freund- 
ichkeit der dortigen Universitätsbibliothek vermittelt. 
3) Vgl. nur ein Beispiel für viele in dem lateinischen Texte s. 20 die 
Stelle: „quem sequebantur Narcissus, Biblis, et Myrrha eiusdem Cupidinis 
ignes, ignominiososque suae turpitudinis deplorantes exitus, Aderat et Orpheus 
„,“ mit Ziegler bla 17b f, 
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