Metadaten: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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am 12. November vor Nürnberg glücklich unternahm, hatte auch Fürth 
viele Fremde zu bewirten. Beim Dorfe Thon schickte Blanchard im Fall⸗ 
schirm einen Hund aus der Höhe herab, der unverletzt zur Erde kam. Er 
selbst aber ließ sich nach dreißig Minuten mit dem Ballon bei Bordorf 
nieder. Den zweiten Ballon, den er den Wolken preis gab, verlor bald 
das Auge der zahllosen Menge von Zuschauern, und nach einigen Tagen 
erfuhr man, daß er zu Kreusen bei Bayreuth gefallen sei. Markgraf 
Friebrich Alexander von Ansbach und Bayreuth verweilte an diesem Tage 
mit seiner Begleitung einige Stunden in Fürth und nahm sein Absteige— 
quartier im Brandenburgischen Hausẽ. — 1791. Die Familie des Tag— 
löhners A. Kern auf der Helmplatte hatte das Unglück, durch den Genuß 
des Schilling vergiftet zu werden. Schwiegermutter, Ehefrau und zwei 
Kinder wurden ein Opfer ihrer Unvorsichtigkeit. — 8. August. Metzger 
S. Hofmann wurde durch Sämann aus Eltersdorf erschossen. — 
Preußisches Regiment. 
1792. Am 5. Januar trat Preußen die Herrschaft über das Mark— 
grafentum Ansbach an. (s. S. 205.) — 4 Bürgermeister, mehrere Schutz—⸗ 
führer und der Gemeindekonsulent reisten am 21. Februar nach Ansbach, 
um die Glückwünsche der Gemeinde zu überbringen und um Bestätigung 
ihrer Privilegien zu bitten. — Durch den Gerichtsschreiber und 2 Knechten 
wurde das Trauergeläute für den verstorbenen Kaiser Leopold II. ver⸗ 
hindert. — Jeder Auswaͤrtige, welcher sich in Fürth niederließ, hatte hundert 
Thaler für die dem Orte garantierte Kantonfreiheit zu zahlen. — 1793. 
Im Juli lagerten die fränkischen Reichstruppen auf der Hardt, am 21. Juli 
zogen sie an den Rhein. — 7. November. Bei Bremenstall erschoß sich 
Michael Schneider. — 1795. Koͤnig Friedrich Wilhelm II. bestätigte am 
1. Juli alle Privilegien Fürths bis zur Konradin'schen Schenkung. — 
Als Preußen für das von Büchenbach eingehende Zehntgetreide Geleits— 
scheine verlangte, ließ die Domprobstei ihr Getreide nicht mehr nach Fürth, 
sondern nach Bamberg bringen. — 1796. Am 4. Juli leisteten die Bürger 
dem Könige den Eid der Treue im Gasthaus „zum Kronprinzen von 
Preußen.“ — Vom 28. bis 30. Juli lagerten in der Nähe 12000 Sachsen, 
unter denen sich viele Verwundete und Verstümmelte befanden. Fürth ver— 
sorgte sie mit Proviant. — Am 30. Juli waren Reichstruppen unter 
General Ulrich einquartiert. — Am 10. August marschierte ein Korps 
Franzosen unter General Bernadotte, späterem König von Schweden, nach 
Rürnberg hier durch. Bernadotte logierte einige Stunden im Gasthaus 
„zum Kronprinzen von Preußen.“ Die Truppen waren zerlumpt und zer— 
rissen. Ein für die Freiheit begeisterter Fürther eilte ihnen mit dem Rufe 
„Es lebe die Republik, es lebe die Brüderlichkeit“ entgegen. Arm in Arm 
mit den Soldaten zog ex in Fürth ein. Unterwegs nahmen ihm aber 
seine neuen Freunde und Brüder die goldene Uhr, Kette Ze. ihn belehrend 
und begreiflich machend, daß Bruͤder alles miteinander teilen müßten. Am 
24. August verließen die Franzosen Nürnberg, weil General Jourdan vom 
Erzherzog Karl geschlagen worden war. — 1797. Das Geleitsamt 
verbot am 30. Juni, daß Dunghaufen und Kloaken auf den Gassen
	        
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