Volltext: Aus- Und Ansichten der Burg In Nürnberg

Zwölftes Blatt. 
Ansicht der Burg von der Strasse zwischen dem 
Spittler- und Haller-Thore aus. 
Indem wir unsere Wanderung beschliefsen, gehen wir auf das Spittler- Thor zu, den Weg wandelnd, 
der zum besuchtesten Spaziergange um die Stadt dient; zur einen Seite haben wir freundliche Gärten, 
zur andern den Stadtgraben, dessen altergraue Mauern der Epheu, “die immergrüne Elegie der Zeiten, 
mit einem heiteren Gewande bekleidet.‘ Da, wo der Weg am Rupprecht’schen Garten vorüber um die 
alte Schanze umbiegt, blicken wir nochmals zurück; das uns überraschende Bild ist werth, es zum Ab- 
schiede einer gemüthlichen Erinnerung einzuprägen. Die Burg wird uns aus der Ferne gezeigt, mit 
einem Theile der Stadt zu einem Ganzen verschmolzen. Jetzt wird der Mittelgrund von den hochge- 
wachsenen Bäumen der Allee etwas mehr verdeckt. Doch gibt diese innige Vermischung der Bäume 
mit den Gebäuden dem ganzen Bilde einen heitern Charakter, Die stattliche Höhe der Burg tritt hier 
nit allen ihren einzelnen Theilen entgegen, die der kundige Beschauer wohl wird nennen Können. Der 
Thurm Lug in’s Land steht auf der äufsersten ‚Rechten, der Thurm des Thiergärtner-Thores auf 
4er äufsersten Linken des Bildes. Die beiden in die Höhe steigenden Pappeln neben dem erstgenann- 
ten Thurme bezeichnen die Freiung an der Walburgis-Capelle, daran stößt die Hasenburg mit 
ihrem zierlich runden 'Thurme, unter welchem sich das lange Dach einer Stallung hinzieht; dann folgt 
der Heidenthurm mit seinen beiden Capellen und das kaiserliche Schlofs selbst. Das über dem 
Buschwerk des andern Gartens hervortretende breite Dach gehört dem Criminalgefängnifs an, wel- 
ches sich in einem weiten Rundbogen über die beiden Ufer des Pegnitz - Flusses ausdehnt.
	        
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