3*
11. Die Festtage 6
schule waren für den Tag geschlossen. Den Volksschülern ins—
besondere sollte dieser Tag eine bleibende Erinnerung hinter—
lassen.
Die Straßen, welche der Festzug berührte, wurden durch
Schutzleute und Feuerwehrmannschaft in entsprechender Breite
frei gehalten. Der Verkehr war hier um halb 10 Uhr ein—
gestellt, auf dem Aufstellungsplatz des Festzuges in der Ring—
straße vom Plärrer bis zum Sternthordamm schon um halb
9 Uhr, während wichtige Straßenzugänge, wie die Fleisch⸗
brücke und die Fahrbahn der Museumsbrücke, die Gehsteige
an den sämtlichen Rathauseingängen, die Fahrbahn der
Bindergasse, der Zugang vom Markt zur Rathausgasse und
Obstgasse dem Verkehr von halb 10 Uhr an und für die Dauer
des Zuges entzogen wurden.
Die Straßen, welche der Festzug berührte, waren folgende:
Ringstraße, Frauenthorgraben, Königsstraße, Kaiserstraße bis zur
Fleischbrücke, Fleischbrücke, Hauptmarkt, Rathausplatz, Theresien—
straße, Theresienplatz, Bindergasse, Fünferplatz, Rathausgasse,
Hauptmarkt, Plobenhofstraße, Museumsbrücke, Königsstraße,
Karolinenstraße, Färberplatz, Ludwigsstraße (Schlüsselstraße),
Ludwigsthor, Plärrer, Fürtherstraße, Bleichstraße, obere Turn—
straße zur Turnhalle.
Hatte man am Tage vorher die Befürchtung hegen können,
daß der Festzug durch ungünstige Witterung eine Störung oder
Beeinträchtigung erleiden würde, so zeigte sich am Festtags—
morgen, daß man sich unnötiger Weise gesorgt hatte. Der
Himmel war dem festlichen Unternehmen günstig. Hatte er
es auch verabsäumt, heute in seiner tiefsten Bläue und in
hellem Sonnenschein zu strahlen — man konnte ihm das im
Monat November auch nicht wohl zumuten —, so war er anderer—
seits doch liebenswürdig genug, die Erwartungen der harrenden
Menge nicht durch ein wirbelndes Gestöber von Flocken oder
durch trübseligen Regenfall zu täuschen. Die Sonne verbarg sich
hinter einem undurchdringlichen Nebelschleier, nur am Nach—