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die als Prachtstück altdeutscher Baukunst in neuester Zeit wieder—
hergestellte Katharinenkirche in Oppenheim, die Münster von
Freiburg und Straßburg, der Dom in Regensburg befanden
sich im Bau. Erwin von Steinbach, der Baumeister des Straß—
burger Münsters, gründete i. J. 1275 unter König Rudolfs Schutz
die Straßburger Bauhütte als eine der namhaftesten jener über das
ganze Reich verzweigten Baubrüderschaften, welche, in und unter sich
streng gegliedert, unter eigenen Gesetzen lebend, mit eigener, von
gewählten Meistern geübter Gerichtsbarkeit, mit besonderen Erkennungs—
zeichen, den Schatz von handwerksmäßigen Kenntnissen und Fertig—
keiten treu bewahren, als hochgehaltene Tradition von Geschlecht zu
Geschlecht weitertragen und so eines der glänzendsten Beispiele des
mittelalterigen Genossenschaftsgeistes darstellen.
Auch für die Kirchenbauten in Nürnberg hat die Zeit Rudolfs
von Habsburg eine hervorragende Bedeutung, denn in sie fallen die
Anfänge der beiden nach den Heiligen Sebald und Lorenz ge—
nannten Hauptkirchen in ihrer jetzigen Gestalt. Leider sind über die
Baugeschichte der beiden Kirchen, zumal über die erste Zeit derselben,
nur äußerst dürftige Nachrichten vorhanden.
Über die Lorenzkirche berichtet aus dem Jahre 1275 eine
Chronik sehr lakonisch: „es begann an der Lorenzkirche ein Bau.“
Bis zum Jahre 1240 stand nämlich an deren Stelle die in romanischem
Stil aufgebaute Kapelle zum heil. Grab, die dann abgebrochen wurde,
um der Kirche in ihrer jetzigen Gestalt Platz zu machen. Zwei
Jahrhunderte lang, vom Ende des 18. bis zum Ausgang des 15. Jahr—
hunderts, währte der Bau, der in seinen Teilen zeigt, daß er zwei
verschiedenen Bauperioden angehört. Das Schiff, dieses edle Bauwerk,
trägt das Gepräge der Baukunst vom Ende des 13. Jahrhunderts;
die durch das ungemein reichgeschmückte Portal ausgezeichnete Fassade
mit dem prachtvollen Radfenster stammt aus der ersten Hälfte des
14. Jahrhunderts; die Erweiterung der Kirche nach Nord und Süd
geschah 1403; der nördliche Turm wurde i. J. 1278, der südliche
ungefähr hundert Jahre später erbaut; der jüngere östliche Teil, der
Thoranbau, wurde in den Jahren 1439 1477 nach den Entwürfen
des Regensburger Dombaumeisters Roritzer durch Hans Bauer
von Ochsenfurt vollendet. Aus der Blütezeit der Nürnberger Kunst
stammen dann die meisten einzelnen Prachtstücke der Kirche, welche
wesentlich dazu beitragen, dieselbe zu einem der schönsten und sehens—
würdigsten Gotteshäuser in Deutschland zu machen. Die im Chor
in wunderbarer Farbenpracht strahlenden Glasgemälde, von denen
die schönsten, wie das Volkamer'sche Fenster, dem Veit Hirsch—
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