Objekt: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

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Reinhold Bechstein tt. 
Überschrift trägt: „I. Die Textfrage: Verhältnis zwischen Hand- 
schrift und Druck; Ausgaben‘. — Der zweite Aufsatz, der des Dichters 
Leben und Wirken betrachten soll, ist zur Zeit noch nicht erschienen. 
An die Spitze seiner „Hauptquellen‘“ stellte der Verfasser den be- 
kannten Aufsatz Goetzes über das dreizehnte Spruchbuch des Hans Sachs 
im 7. Bande (1877) von Schnorrs Archiv. Wenn er meinen ähnlichen 
Aufsatz über das sechste Spruchbuch nicht mit berücksichtigte, so 
geschah es wohl nicht aus Unkenntnis, denn Schweitzer hat ihn in 
seiner Bibliographie mit eingereiht (S. VII), sondern weil Sahr zeitlich 
nicht gar so weit zurückgreifen wollte. Denn mein Aufsatz erschien 
bereits im Jahre 1862 (in dem Sammelbuche „Deutsches Museum für 
Geschichte, Litteratur, Kunst und Altertumsforschung‘. Begründet 
von Ludwig Bechstein. Neue Folge. — Erster Band. Herausgegeben 
von Reinhold Bechstein. Mit 4 Faksimiles. Leipzig, Verlag von Otto 
August Schulz. 1862. 8% XVI und 352 Seiten)*). Sahr erwähnt auch 
bei Gelegenheit des Hinweises auf Schnorrs von Carolsfeld Schrift 
„Zur Geschichte des deutschen Meistergesangs‘‘, dafs aufser den hier 
genannten in Dresden befindlichen Hans Sachs-Bänden ‚„jetzt‘‘ auch 
noch das sechste Spruchbuch des Handexemplars in Dresden sei. 
Es wäre für Sahrs Aufsatz vorteilhaft gewesen, wenn er nähere 
Kenntnis von diesem jetzt ebenfalls in Dresden aufbewahrten Hans 
Sachs-Bande durch meinen Aufsatz genommen hätte. Dann würde er 
nicht die Klage haben laut werden lassen: ‚Trotzdem‘ — nach dem 
Bekanntwerden der Hans Sachs-Handschriften in Leipzig (1843), Berlin 
(1846) und Zwickau (1854) — „lagen all diese Schätze in Zwickau, 
Leipzig und Berlin lange in tiefer Vergessenheit; niemand achtete darauf, 
*) Ich habe mir erlaubt, hier den vollständigen Titel meines Deutschen Museums 
mitzuteilen, weil ich mehrfach in Erfahrung gebracht habe, dafs es recht unbekannt ge- 
blieben ist, Sogar der treffliche Goedeke, dem sonst nicht so leicht etwas entging, 
hat es unbeachtet gelassen. Daher kam es, dafs er in seinem Aufsatze über die 
Büchersammlung des Hans Sachs in Schnorrs Archiv VI (1878) bei Aufzählung der 
noch vorhandenen Bücher nicht auch das sechste Spruchbuch namhaft macht, 
sondern nur die von Naumann beschriebenen beiden Bände nach Leipzig weist. 
Das ist um so verwunderlicher, als Schnorr von Carolsfeld im vorhergehenden V. Bande 
des Archivs (1876) in seinem Aufsatze „Über Benedict Edelbeck und andere Pritschen- 
meister“ meiner Veröffentlichung dreier Pritschengesänge des Hans Sachs im Deutschen 
Museum N. F, Bd, ı, Lpz. 1892 S. 251—253 aus dem sechsten Buch der Spruchgedichte 
Erwähnung tut mit dem ausdrücklichen, gesperrt gedruckten Zusatze: „jetzt Dresdner 
Handschrift M. 10*“, Schnorr unterliefs es als Herausgeber, zu jenem Aufsatze Goedekes 
die ergänzende und berichtigende Bemerkung anzufügen und der einzigen hier aufgezählten 
Dresdner Handschrift die neue Erwerbung beizugesellen.
	        
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