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eisen in einen der Steine gehauen. Die Unwahrhaftigkeit
dieser Sage liegt am Tage, auch wenn der Graben nur ein
Drittheil so breit und tief gewesen wäre, als er jetzt ist.
Für uns ist die schöne Fernsicht, weit über die Ebene
gegen die Berge des bamberger und bayreuther Landes
hin, viel interessanter. Doch treten wir durch das Burg-
thor in den ersten Vorhof. Zu unserer Linken haben wir
die St. Ottmar’s oder Walburgis-Kappelle. Ihre Er-
bauung wird dem Kaiser Konrad I. (913) zugeschrieben.
In den ältesten Zeiten befand sich der Platz, worauf sie
steht, noch ausserhalb der Burgmauern; im Jahr 1267 kam
die Kirche an das Kloster der Schottenmönche bei St.
Aegidien, um 1427 wurde sie erweitert und der heiligen
Walhurea geweiht.
Indem wir weiter vortreten, gelangen wir auf die
sogenannte Freiung, einen offenen Platz, der eine Frei-
stätte für Verbrecher (mit Ausschluss der Mörder) war. Wir
treten an die Mauerbrüstung vor und erfreuen uns eines
prächtigen Anblickes über die grosse Stadt, die sich mit ihren
vielen Giebeln und mannichfaltigen Thürmen zu unseren
Füssen ausbreitet. Hinter uns, gegen Norden, ist die
Aussicht durch die Anbauten der Burg verdeckt; wir ge-
nossen aber die Fernsicht nach dieser Seite bereits an
der Mauerbrüstung des Stadtgrabens zunächst am fünf-
eckigen Thurme. Hier nun steht uns die Richtung nach
Süden, theilweise auch nach Osten und Westen offen.
Ueber die dampfenden Schornsteine der Stadt blicken
wir in ihre Strassen und öffentlichen Plätze hinein, weiter
aber über die graugrüne Fläche des grossen Lorenzer
Waldes hinaus nach mässigen Höhen im Hintergrunde;
der Blick reicht bei hellem Wetter bis zur Wilzburg
bei Weissenburg. Von der Freiung gelangen wir durch
ein Thor in den zweiten Vorhof der Burg. Rechts erhebt
sich aus einem Felsen der hohe runde Thurm, der höchste
Punkt in Nürnberg; in der Nähe befindet sich der bereits
erwähnte 339 Fuss tiefe Brunnen. Durch ein drittes
Thor treten wir endlich in den eigentlichen Burghof ein.
Er bildet ein unregelmässiges Viereck und ist rings von
hohen Gebäuden umschlossen; das eigentliche Schloss
nimmt nur die Süd- und Westseite ein; gegen Norden
wird der Bau durch eine hohe. mit Gängen versehene