fullscreen: Drei Fastnachtspiele

Hans Hachs' Leben und Werke. 
Hans Sachs, der hervorragendste und fruchtbarste welt— 
liche deutsche Dichter des 16. Jahrhunderts, wurde am 5. No— 
vember 1494 in Nürnberg als Sohn des Schneiders Jörg 
Sachs geboren. Erbesuchte eine der Lateinschulen seiner Vater 
stadt, war aber von Haus aus nicht zu den Studien bestimmt 
und behielt aus seinem Schulleben nur ein dauerndes Interesse 
an den Schriften und Dichtungen des Altertums und an den 
Bestrebungen der zeitgenössischen Humanisten. Im Frühjahr 
1509 trat er als Lehrling bei einem Schuhmacher ein und be— 
gab sich nach Vollendung seiner Lehrzeit auf eine fünfjährige 
Wanderschaft, die ihn bis nach Innsbruck führte. Hier scheint 
er sein erlerntes Handwerk für kurze Zeit mit einem freiern 
Beruf vertauscht zu haben und als Weidgesell in das Jagd— 
gefolge Kaiser Maximilians J. eingetreten zu sein, wenn nicht 
auch dies Erlebnis zu jenen poetischen Fiktionen gehört, welche 
die Biographen gelegentlich in Verwirrung gesetzt haben. 
Jedenfalls kehrte er bald zu seinem Handwerk zurück und 
scheint schon damals den feften Vorsatz gefaßt zu haben, den 
ihm innewohnenden poetischen Drang nur in der Ausübung 
der Kunst und ohne Abweichung von dem geraden Pfad bür⸗ 
gerlicher Sitte und Ehrbarkeit zu bethätigen. Er hatte sich 
bereits in Nürnberg der Meistersingerkunst als Lehrling ge⸗ 
widmet, betrieb dieselbe auf seiner weitern Wanderschaft mit 
Eifer, dichtete 1518 sein ersies Bar“ ,.Gloria patri, Lob 
und Ehr'“) und fuhr fort, sich in den künstlichen Strophen 
und Tönen des Meistergesangs zu üben. Nebenher hat er 
vermutlich schon zu dieser Zeit in freiern, volkstümlichern 
Formen gedichtet. Über Munchen, Landshut, Würzburg zog 
er nach Frankfurt a. M. (wo er zuerst eine Meistersingerschule 
abhielt), über Koblenz, Aachen, Osnabrück nach Lübeck und 
ging dann durch Sachfen über Leipzig, Erfurt und den Thü⸗ 
ringer Wald nach Nürnberg zurück 1516 war er in der Va⸗ 
terstadt wieder eingetroffen; 1517 ward er Meister seiner 
Zunft, am Agidientage 1519 verheiratete er sich mit Kunigunde 
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