Vorrede.
ehemahls verfertigten Stuͤcke uͤbersehen,
von merklichen Fehlern gereinigt, auch
haͤuffiger geistliche Gesaͤnge und Macht-
Spruͤche heiliger goͤttlicher Schrifft mit
einfliessen lassen: Weil ich bey mir selbst
empfunden, wie nachdruͤcklich die Seele
von einem schoͤnen Kirchen ·Choral af-
ñciret und gieichsam in eine heilige Ent⸗
zuͤckung gesetzt wird. Und bin ich
hoͤllig persuadirt, daß, wwie der Heilige
Geisi denen Gottseeligen Dichtern der al⸗
den Kirchen-Gesaͤnge in reichem Maße
vbeygewohnet, er sich auch bey denen
Eomponisten nicht unbezeigt gelassen.
Denn so hoch die Music bey hundert Jah⸗
ren her gestiegen ist, so behalten doch
die alten Gefaͤnge ihre Krafft und An⸗
nehmuchkeit der Melodien. Wird mein
Lefer in denen Gedichten nicht gleiche
Staͤrcke vermerken, so wird er mir sol⸗
ches nicht zurechnen, denn man ist nicht
gile Tage zum Verse schreiben aufge⸗
iegt. Zudem so hat mir auch auf die
leht die Zeit etwas kurz werden wollen,
daß also nicht uͤberall mit der letzten Fei⸗
ie daruͤber kommen koͤnnen. Alle hoch⸗
trabende poetische Einfoͤlle und Gleich⸗
nisse von ausswaͤrtigen Dingen 37 8—
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