Bauwesen
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1905 konnte Professor Malther Pläne zum Neubau des Künstlerhauses sowie den detaillierten
Kostenanschlag vorlegen. Dabei stellte er fest, daß das Künstlerheim in der gedachten Aus⸗
dehnung unter Annahme einer würdigen Innenausstattung um die bereitgestellte Summe von
600 ooo M nicht ausgeführt werden könne. In seiner dritten Sitzung vom 2. August 1905
beschäftigte sich der Ausführungsausschuß für das Künstlerhaus mit dieser Frage. Man kam
zu dem Ergebnis, die Baupläne vom 15. Juli 1905 zu genehmigen und den Kostenbetrag von
zoo ooo M unter der Boraussetzung der Beschaffung dieser Summe zu bewilligen. Auch der
Magistrat trat den W alther schen Ausführungsplänen bei. Noch im Jahre 1905 wurde
nit dem Bau des Künstlerhauses begonnen. Die Oberleitung wurde dem Professor
Walther übertragen. Ihm stand als Mitarbeiter der städtische Ingenieur Otto Seegy
zur Seite.
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Am 5. April 1907 fand eine Besprechung über den Betrieb des Künstlerhauses und die
den Künstlervereinigungen (Künstlerverein, Künstlerklause, Ortsverein Nürnberg der allge⸗
meinen deutschen Kunstgenossenschaft) zu überlassenden Räume statt. In der Absicht des
Stadtmagistrats lag es damals, den drei Korporationen das Künstlerhaus zur unentgelt—
lichen Benutzung zu übergeben, während sie für die Unterhaltung selbst sorgen sollten. Die
Künstlervereinigungen glaubten jedoch die Selbstbewirtschaftung und Unterhaltung angesichts
hrer beschränkten Mittel nicht übernehmen zu dürfen; deshalb wurde schließlich in den Sit—
zungen des Gemeindekollegiums und des Magistrats am 22. Februar und 1. März 1910 be—
schlossen, die Wirtschaftsführung in eigene Regie zu übernehmen.
Am 23. September 1900 machte Seegy die Mitteilung, daß sowohl die für den
Albrecht Oürer-Verein bestimmten Räume, wie auch die Säle für die städtische Kunstsammlung
fertig seien und bezogen werden könnten. Am 12. Dezember 1008 fand die Eröffnung dieses
Teiles des Künstlerhauses statt.
Mittlerweile hatte Seegy die Entwürfe für die Ausstattung der Festräume ausgearbeitet,
die er dem Ausschuß für den Bau des Künstlerhauses in der Sitzung vom 3. Dezember 1908
oorlegte. Die hierfür erwachsenden Kosten rechnete er auf rund 113 700 4. Die noch be—
nötigten Mittel wurden zunächst auf 100 000 AM festgesetzt, welche der Leiter des Unternehmens
aufzubringen sich verpflichtete. Auch die damit auf 900 000 erhöhte Bausumme hat nicht
hingereicht. Zur Vollendung des Baues und seiner inneren Einrichtung war die Summe
bon rund 1l ooo ooo M erforderlich, die Oberbürgermeister Dr. von Schuh nach und nach
»eschaffte, sodaß die gesamte Bauanlage schuldenfrei in Betrieb kam. Der Käüumnstlerverein,
owie die Künstlerklause übernahmen die Ausstattung ihrer Gesellschaftsräume auf eigene Kosten.
Die künstlerische Ausgestaltung des Festsaales harrte noch ihrer Lösung. Über sie wurde
in der Sitzung des Ausführungsausschusses vom 21. Dezember 1909 beraten. Die architek⸗
tonische Ausgestaltung des Festsaales kam nach den vorgelegten Entwürfen von Seegy zur
Ausführung. Die Ausmalung wurde nach den Farbskizzen von Kunstschulprofessor Karl Sel—
zer gutgeheißen. Diese reichere Ausstattung hatte aber eine weitere Äberschreitung der vor—
handenen Mittel zur Folge. DOem Oberbürgermeister Dr. von Schu h gelang es aber, auch
die noch weiter erforderlichen Mittel aufzubringen.
Im Kellergeschoß des Ausstellungsgebäudes sind die Wohnungen für den Hausmeister,
owie die Packräume für den Albrecht Dürer-Verein und die städtische Sammlung untergebracht.
Daran schließen sich die Heizanlage und die Wirtschaftsräume. Das Erdgeschoß des Ausstellungs⸗
gebäudes wird ganz von der städtischen Kunstsammlung in Anspruch genommen. Die Anlage
ist eine dreischiffige. Erd- und Obergeschoß sind durch eine Holztreppe miteinander verbunden.
Die Ausstellungsräume des Albrecht Dürer-Vereins sind von der Königstormauer her
durch eine eigne Treppe zugänglich. Es stehen dem Albrecht Dürer-Verein ein großer Ober—