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Heraus, der Helden trutzige Gestalten,
Ihr deutschen Recken, adlerkühn, voll Mark,
Ihr Lieblinge der Götter, Seher, Skalden,
An Liedern reich, zu Thaten schnell und stark!
Wo säumt ihr, die einst wild den Speer geschüttelt
Mit dröhnendkeckem Schlachtenruf: Herl her!
Die starker Faust an Romas Chor gerüttelt,
Durchschweiften schnellen Kiels das wilde Meer?
Herbei du Priester, dem im Waldesrauschen
Allfadurs Stimme durch die Seele klang;
Des Manneswort die Recken gläubig lauschen
Dort in Walhall' und Bragis Heldensang!
Schaut doch! Wie hinter der Soutane Falten
Sich dies Geschlecht so scheu und tief verbirgt!
Zerschellen müsset ihr die Harfen, Skalden,
Wenn ihr es nicht im Männerzorn erwürgt!
Die ihr gleich wilden Bären kühn gerungen,
Zum Tanzbär ward die feige Schalkenbrut.
Ihr habt die stolzen Römer einst bezwungen;
Römlinge eure Enkel, ohne Mut!
Heraus ihr Recken, rasselt mit den Wehren
Mit überlautem Weckruf: Schmach! Schmach! Schmach!
Bis tiefbeschämt den Tubaruf sie hören,
Das deutsche Volk muß endlich werden wach!
Hei, wie schnellen die Kumpanen
Von den Sitzen, dröhnend schlagen
Sie an ihre blanken Wehren!
Wie ein ZFauberruf erfaßt sie
Des Magisters keckes Kampflied.
Wieder steht er auf und stimmt nun,
Sie noch mächt'ger anzufeuern,
An das Lied des Freundes Hutten:
„Wacht auf! Es tagt in Deutschlands Gaun.
Die Nacht muß nun vergehen.
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