Objekt: Philipp Melanchthon: Initia doctrinae physicae – Nürnberg, STN, Cent. V, App. 21

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Werth, so den Hauptaltar, mit vorzüglichen Holzskulpturen 
aus der Blüthezeit der Kunst. Die Altarflügel zeigen 
treffliche alte Holzschnitzereien und dazwischen Gemälde 
auf Goldgrund aus der byzantinischen Schule. Die an- 
gebauten Kapellen, die Dillherrische und Egloffsteinische, 
enthalten gleichfalls schöne Holzschnitzereien und Ge- 
mälde. 
Vom Ende der Ludwigsstrasse winkt uns das alte 
Spittlerthor mit seinem imposanten runden Thurm ent- 
gegen, neben dem in neuerer Zeit noch ein Thor er- 
richtet wurde, um den überaus starken Verkehr zu er- 
leichtern, der mit der grossen Vorstadt Gostenhof und 
der Nachbarstadt Fürth besteht, die mit Nürnberg durch 
Deutschlands erste Dampfeisenbahn, durch die Staatsbahn, 
und seit neuester Zeit auch durch eine Pferdebahn ver- 
bunden ist. — Von der Jakobskirche links ab gelangen 
wir durch die Jakobsstrasse, den sog. „Steig“, wohl so 
genannt, weil er vor der zweiten Erweiterung der Stadt 
als Spazierplatz diente, an die Karthäusergasse, die ihren 
Namen von dem Karthäuserkloster hat, welches Mar- 
quard Mendel 1382 erbaute, und das sich mit seinem 
grossen Garten und schönen Kreuzgängen weit ausdehnte. 
Hier ist die Stätte, welche eine der wichtigsten Schöpfungen 
unserer Zeit für Alterthumswissenschaft und Kunst sich 
zum Sitze auserkoren hat: das germanische Museum, 
auf welches wir später zurückkommen werden. WVeber 
den vom daselbst befindlichen Hopfenmarkt besonders 
belebten Hallplatz schreitend, werfen wir einen Blick auf 
das alte reichsstädtische Zeughaus, dessen Portal mit den 
zwei runden bekuppelten Thürmen gegen die Pfannen- 
schmiedsgasse zu steht, und gelangen an der Mauthalle 
vorbei wieder in die Königsstrasse zu der alten Clara- 
kirche mit ihren zwei Thürmchen und schönem Chörlein. 
Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und diente seit der 
Reformation zu profanen Zwecken, wurde aber 1855 der 
katholischen Gemeinde wieder überlassen und entsprechend 
restaurirt. Das alte Clarissenkloster, zu dem sie gehört und 
dessen berühmte Aebtissin, Willibald Pirkheimers Schwester 
Charitas, in der Kirche begraben liegt, ist theilweise 
zu Wohnungen und zum städtischen Leihhause verwendet. 
Gegenüber steht die alte Marthakirche, zu einem früheren
	        
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