Volltext: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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sieht demnach, daß Napoleon nichts umsonst 
zu thun gewohnt, sich jede Gefälligkeit bezahlen 
läßt, obgleich sie ihn alle nichts kosten, da er 
seine Geschenke von fremdem Eigenthum nimmt, 
und leider deutschen Grund und Boden nach 
seinen Launen vertheilt. Betrachte man nur sein 
Spiel mit Salzburg und Wirzburg. Kaum hat— 
te Baiern von letzterem und Erzherzog Fer— 
dinand vom erstern Besitz genommen, so muß 
dieser hier die Regierung niederlegen, und Baiern 
das beträchtliche Fürstenthum Wirzburg ihm ab— 
tretten. Hoffentlich wird Salzburg nebst dem 
sogenannten Innviertel dem Königreich Baiern 
dagegen einverleibt? O das kam Napoleon 
nicht in den Sinn, denn es gehörte nicht zu seinem 
Plan. Für Ferdinand ist zwar diese Länder— 
vertauschung sehr tröstlich, da ihm das Herzog— 
thum Franken, oder das vormalige Hochstift 
Wirzburg, wenigstens noch einmal so viel Ein— 
kommen, als das gebirgvolle Salzburg, ge— 
währt, gegen welches Wirzburgs anmuths— 
volle Lage, königliche Residenz, und der dasige 
Stein- und Leistenwein ohnehin bei wei— 
tem den Vorzug hat. Nur Schade, daß der 
Kurfürst-Erzherzog der Aufsicht, oder viel— 
mehr Vormundschaft des französischen Kai— 
sers,
	        
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