Inhaltsverzeichnis: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

sondern weil es wegen der Fahrten seiner Kaufleute 
gleichsam als das Zentrum Europas angesehen werden 
konnte. Auch fand er hier nur Feinmechaniker für astro- 
nomische Instrumente. Die Richtung nach Catalonien 
wurde später noch weiter geführt, es ist ja bekannt, 
wie die Beheims nach Portugal handelten, und Martin 
Beheim seine geographischen Kenntnisse im Dienste 
der portugiesischen Krone verwendete.“ (Schulte I. 
659 ff.) Wir sehen junge Nürnberger ihre Lehrzeit 
im südwestlichen Europa, speziell in Lyon durchmachen, 
und finden sie im Dauphine. Die Nürnberger Heinrich 
und Georg Fütterer sind unter denen, welche 1472 die 
Gründung des Fondaco dei Tedeschi in Mailand anregen. 
Von den Imhoffs kennen wir Handelsbeziehungen nach 
den Niederlanden und Venedig, daneben Faktoreien 
in Bari und Aquila, in Lyon und Catalonien, 
Nürnbergs Handel erstreckte sich auf alle Waren- 
gattungen. Bemerkenswert ist (wie oben schon an 
gedeutet), dass nur wenige Nürnberger sich auf Geld- 
handel einliessen, und so ist die Zahl der Bankiers 
nürnbergischer Herkunft gering. Schulte findet die 
tiefste Wurzel der langen Blüte und grossen Bedeutung 
Nürnbergs darin, dass seine Geschlechter weit länger 
im Handelsleben stehen blieben, als diejenigen Strass- 
burgs, Basels und anderer deutscher Städte und anderer 
seits darin, dass die Stadt nicht dem Regimente der 
Zünfte verfiel. „Die Geschlechter sorgten mit ihrem 
weiten Blick für den Absatz der Waren, die die kleinen 
Leute wohl erzeugen, aber nicht auf den Weltmarkt 
bringen konnten.“ Hiermit ist zweifellos eine der 
wichtigsten und folgenreichsten, sowie eine der inter- 
essantesten Eigentümlichkeiten des nürnbergischen 
Wirtschaftslebens berührt. Nie kommt dieses unter 
den Einfluss von Zünften, und wird somit die Stadt-
	        
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