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Gesundheitswesen.
Benützung von Betriebsräumen, 101 wegen mangelhafter Beschaffenheit der rbe 169 wegen
Mmichtteachtung der Fleischverkaufsvorschriften, 6 wegen Nichtbeachtung der Fleischbeschauvor—
schriften, 28 wegen Nichtbeachtung der Trichinenschauvorschriften, 1 wegen Nichtbeachtung der
jagdpolizeilichen Bestimmungen und 18 wegen sonstiger Anlässe. Von Privaten wurden 159
Proben zur Untersuchung eingeliefert; davon mußten 70 beanstandet werden. Von 65 amtlich
entnommenen Proben waren 7 zu beanstanden.
Untersuchung des in das Zollinland eingehenden Fleisches. Aus dem Auslande gelang—
ten in 810 Sendungen 875 Kg Schweineschinken, 369 k8 Schweinespeck, 148 Kg sonstiges
Schweinefleisch und 38 168 kg Därme zur Einfuhr und Untersuchung.
Haus- und Notschlachtungen. Die außerhalb des Schlachthofes von Privaten zum Haus—
gebrauch vorgenommenen Schlachtungen und die wegen Erkrankung der Tiere vorgenom—
menen Notschlachtungen betrafen 32 Kühe, 4 Jungrinder, 25 Kälber, 4 Schafe, 22 Ziegen und
1595 Schweine. Von diesen erwiesen sich als tauglich: 21 Kühe, 4 Jungrinder, 25 Kälber,
4Schafe, 21 Ziegen und 1594 Schweine, ferner als minderwertig: 10 Kühe und 1 Ziege, als
dedingt tauglich: 1 Schwein und als untauglich: 1 Kuh.
Ansteckende Tierkrankheiten. Tollwut wurde bei 3 Hunden festgestellt. Diese wie auch
2 der Ansteckung durch Tollwut verdächtige Hunde und 1 Katze wurden geötet. Ein der An—
stteckung verdächtiges Pferd wurde unter polizeiliche Beobachtung gestellt. Die Untersuchung
veiterer 493 Hunde und Katzen, welche Personen gebissen hatten, ergab keinen Tollwut—
derdacht. Von anderen Seuchen sind aufgetreten: Maul- und Klauenseuche in 24 Gehöften,
Räude bei 2 Pferden, Schweineseuche in 1, Schweinerotlauf in 23, Geflügelcholera in
Bestand.
Aufsicht auf Hunde. Die ordentliche gesundheitspolizeiliche Hundeuntersuchung durfte
vegen der Tollwutgefahr nicht stattfinden. Zur außerordentlichen Untersuchung wurden
1456 Hunde vorgeführt. Von diesen wurden 5 wegen ansteckender Krankheiten beanstandet.
Nach Ablauf der den Eigentümern gewährten Frist wurden 3 als geheilt nochmals vorgestellt,
2 wurden getötet.
3. Städtischer Schlacht- und Viehhof.
Allgemeines. Ab 1. Mai 1924 wurde der bisherige Leiter des Schlacht- und Viehhofes,
Dr. Hans Dimpfl, wegen Krankheit in den dauernden Ruhestand versetzt. Dr. Dimpfl
stand seit Mai 1895 als Amtstierarzt und seit Juli 1909 als Direktor im Dienste des Schlacht—
und Viehhofes. Seine umfassenden, mit unermüdlicher Hingabe geleisteten vortrefflichen
Dienste, insbesondere während der Kriegs- und Nachkriegszeit, zur Durchführung der Fleisch—
oersorgung der Stadt unter schwierigsten Verhältnissen müssen besonders hervorgehoben
werden. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Obertierarzt am Schlachtviehhofe Nürn—
berg, Dr. Frit Händel, gewählt, der diese Stelle am 11. August 1924 antrat.
Die Zufuhren zu den Märkten sowie die Zahl der Schlachtungen haben im Berichtsjahre
eine erhebliche Zunahme erfahren. Mit Ausnahme von den Schweinen wurden hierin die
Friedenszahlen überholt. Auch die Einfuhr von Fleisch aus dem Auslande in Gestalt von
Gefrierfleisch war eine starke.
Die Preise bewegten sich mit Ausnahme der Schweine und in dem letzten Vierteljahre
auch der Kälber auf Friedenshöhe und zum Teile selbst unter dieser.
Infolge der allgemeinen Steigerung des Betriebes machte sich die Unzulänglichkeit der
Anlage von neuem geltend. Nachdem die im Frieden schon beabsichtigte Neuanlage eines
Schlacht und Viehhofes nicht mehr in Frage kommen konnte, wurden mit Beschluß des Stadt—
rates vom 18. März 1925 als vordringlichste Erweiterungen der Anlage zur sofortigen Aus—
führung beschlossen: Neubau einer Darmwäscherei, Vergrößerung der Kleinviehschlachthalle,