Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

Garten mich zum Schlummer nieder 
Im Gebüsche, hart am Bache. 
Kindlich freut' ich mich der Fischlein, 
Die im frischen, klaren Wasser 
Munter auf und nieder schossen, 
Bis der Schlaf mich übermannte. 
Bald umfängt mich lieblich Träumen. 
Silbern scheinen mir die Fluten, 
Und aus den geschwätzgen Wellen 
Taucht hold lächelnd auf ein Mägdlein 
Mit gar tiefen blauen Augen, 
Wasserrosen, Silberperlen 
In den nassen üppgen Haaren 
Und zieht flugs mit weichen Armen 
Tief hinab mich lächelnd, kosend. 
Immer tiefer in die Sluten 
Tauchen wir, wie kühl und wohlig 
Ists da unten, tausend Fischlein 
Spielen rings um uns sich jagend 
Da — ein gräulich Ungeheuer 
Reißt mit langen, kalten Fängen 
Jäh mich aus des Mägdleins Armen 
Hu! Ein Schrei! und ich erwache 
In dem seichten Bache zappelnd. 
Wie die Mägde schreiend liefen! 
Kunz, der Pferdeknecht, der oftmals 
Auf der feisten Rosse Rücken 
Mich gehoben, zog mich lachend 
Aus dem unfreiwill'gen Bade, 
Er war nebenan beschäftigt, 
Mit den Mägden Heu zu wenden. 
Sie war eine edle Dame 
Bei den frommen Fraun AÄbtissin. 
Weit von hier am Tauberflusse, 
131
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.