Inhaltsverzeichnis: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

die durch fallhe Lehre zu böfem Leben verleitete Chriftenheit 
zu der Jauteren Quelle evangelifcher Heilserkenntnif zurüd- 
zuführen und allen Jahrhunderten der Weltzeit das Banner 
des wieder an’s Licht gebrachten Gottesworts vorzuktagen. 
Die Zufammenfügung diefer beiden Perfönlichkeiten ift eine 
der merhwürdigften reformationsgefchidhtliden Thatfacdhen und 
ein in die Augen falendes Zeugniß der Weisheit, mit welcher 
der Gott aller Gnade die Wiederherftellung der urchriftlihen 
Kirche eingeleitet hat. Daß nechen dem Slias8 des fechzehnten 
Jahrhunderts auch ein ESlifa hat frehen müffen, neben dem 
Manne des Glaubens und der That, welcher gepflanzt, auch 
ein Mann der Wiffenfhaft, welcher begoffen hat, neben dem 
Helden im Kampf, der wie ein Sturmwind einherfuhr, als e& 
galt, die Tenne Des Heren zu fogen, auch ein Bote des Frie- 
dens vol BefonnenhHeit und Milde, und dag in Ddiefen beiden 
Männern, fo zu fagen, Das ganze Deutfchland vertreten war, 
wie der Norden, fo auch der Süden, — daraus Teuchtet 10 
augen{heinlid das wunderbare Waulten Gottes hervor, Daß 
e8 unmöglich ift, Daffelbe zu verfennen. Sft nun aber Me- 
fandhthon in weiteren Kreifen keineswegs fo gekannt, wie er 
e8 zu fein verdient, fo Können wir zwar einerfeit$ ung nicht 
darüber verwundern, weil neben dem gewaltigen und volfss 
thünliden Luther mit feinem mächtigen Glauben und feiner 
durch die heißeften inneren Kämpfe geftählten Kraft wohl auch 
ein Stern erfter Größe, weldhen Gott neben ibm am Kirchen- 
Himmel Hat aufgehen laffen, nicht in glei bellem SOlanze 
fhimmern ann; andererfeit® aber wird gerade Der heutige 
Tag ung die willfommenfte Veranlaffung bieten, das Ge: 
dächtniß des Mannes, welcher nicht weniger alg Luther allen 
Zeiten angehört, in Der Gemeinde aufzufrifden, und wir 
Nürnberger ergreifen Ddiefelbe um fo Tieber, da er unfre 
Stadt vor vielen ausgezeichnet und in einem fehr nahen Ver:
	        
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