die durch fallhe Lehre zu böfem Leben verleitete Chriftenheit
zu der Jauteren Quelle evangelifcher Heilserkenntnif zurüd-
zuführen und allen Jahrhunderten der Weltzeit das Banner
des wieder an’s Licht gebrachten Gottesworts vorzuktagen.
Die Zufammenfügung diefer beiden Perfönlichkeiten ift eine
der merhwürdigften reformationsgefchidhtliden Thatfacdhen und
ein in die Augen falendes Zeugniß der Weisheit, mit welcher
der Gott aller Gnade die Wiederherftellung der urchriftlihen
Kirche eingeleitet hat. Daß nechen dem Slias8 des fechzehnten
Jahrhunderts auch ein ESlifa hat frehen müffen, neben dem
Manne des Glaubens und der That, welcher gepflanzt, auch
ein Mann der Wiffenfhaft, welcher begoffen hat, neben dem
Helden im Kampf, der wie ein Sturmwind einherfuhr, als e&
galt, die Tenne Des Heren zu fogen, auch ein Bote des Frie-
dens vol BefonnenhHeit und Milde, und dag in Ddiefen beiden
Männern, fo zu fagen, Das ganze Deutfchland vertreten war,
wie der Norden, fo auch der Süden, — daraus Teuchtet 10
augen{heinlid das wunderbare Waulten Gottes hervor, Daß
e8 unmöglich ift, Daffelbe zu verfennen. Sft nun aber Me-
fandhthon in weiteren Kreifen keineswegs fo gekannt, wie er
e8 zu fein verdient, fo Können wir zwar einerfeit$ ung nicht
darüber verwundern, weil neben dem gewaltigen und volfss
thünliden Luther mit feinem mächtigen Glauben und feiner
durch die heißeften inneren Kämpfe geftählten Kraft wohl auch
ein Stern erfter Größe, weldhen Gott neben ibm am Kirchen-
Himmel Hat aufgehen laffen, nicht in glei bellem SOlanze
fhimmern ann; andererfeit® aber wird gerade Der heutige
Tag ung die willfommenfte Veranlaffung bieten, das Ge:
dächtniß des Mannes, welcher nicht weniger alg Luther allen
Zeiten angehört, in Der Gemeinde aufzufrifden, und wir
Nürnberger ergreifen Ddiefelbe um fo Tieber, da er unfre
Stadt vor vielen ausgezeichnet und in einem fehr nahen Ver: