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Mustaufh von Originakzeidhnungen feßte, um Meifter Dürer’s
Kitnftlermanier fennen zu lernen. Ferner durfte man dem
Pfarreigebäude von St. Sebald nicht vorbeigehen; denn dort
batte einft Melchior Pfinzing gewohnt, der Verfaljer des
Theuerdank. Das Haus des Volfsdichters Hans Sachs barg
zur Freude des Königsberger NReijenden den greifen Sänger
aoch lebend und in faft unverwelfter Frijche.
So große Senüffe der Fremde aber auch auf den bisheri-
zen Gängen gefunden, war es ihm doch vorzüglidH um Die
Anfchauung des Kunftfleipes und Der induftriellen Thätigkeit
der Stadt zu thun, Deshalb führte ihn Freund Nigel jebt
dur mehre Hauptftraßen, in denen Handel, Künfte und
Gewerbe am Lebendigften betrieben wurden. Unterwegs kan
das Gejprädy auf die Prunffucht der Menichen, und der alte
Kaspar Kieß jeine Meinung dahin aus:
„Man fagt in unjerer Zeit jehr oft und wohl mit Recht
iiber Den großen Aufwand und verjchwendertjchen Lurus in
Kleidung und SGewanden, Ich fannte einen Edelmanı — e8
war Dietrich von Schönberg, auch in Preußen fehr bekannt —
den jah man heute ir einen langen Ichwarzen, mit Taffet
gefütterten Sanımet-Kocf mit weiten Yernteln, morgen in einem
Ähnlichen, der aber mit foftbarem Hermelin gefhttert war,
Ein andermal erfchien er in einen IOwarzen, mit prächtigen
Sammet verbrämten, nad) franzöfiiher Mode gemachten Das
maft= Nod, oder auch in einen [Hwarzen Rock vom allerbeften
Such, durchaus niit Atlas gefüttert, ebenfalls nach franzsfifcher
Mode ausftafficrt. Dann wiederum zeigte er fih in einem
idhwarzen fanımetnen Pald- No vder in einer fchwarzen, mit
Zubel gefütterten CSammet-Schaube, und jelbft in jeinem Haufe
trug er meift ein dwarzes Wamms vom fheuerften Atlas.
An SFefttagen ließ er fi wohl auch in einent jhSnen jOwarzen
Kaftan oder einer Hoßtukfe mit einen weißen Ghrtel in feinem
Haufe jehen. Ih darf kaum hinzufügen, daß Diejer jeiner
oberen Kleidung auch die übrige entipracdh. So war e& frütber
und it es in vielen Geagenden jet upch Brauch in unternt