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durch Blöcke, welche sich während des Hin- und Hergehens um die eigene
Achse drehen. — In den dreißiger Jahren finden wir Heilbronner, Leh—
mann, Feuchtwanger, Wolf, Bechmann, Hausmann, Binswanger ꝛc. —
Herlein erfand 1843 eine Spiegelschleifmaschine. Cher. Winkler
führte 1845 das Hohlkehlfagçettenschleifen ein. Er errichtete 1813 zu
Windisch-Eschenbach die erste Salinglashütte. — Apotheker Dr. E. Meyer
stellte 1344 Versuche mit Silberbelegen an. —
Strumpfwirker. Durch französische Emigranten wurde die
Strumpf- und Mützenwirkerei am Ende des siebzehnten Jahrhunderts nach
Fürth und seine Umgebung verpflanzt. 1790 waren 40 Meister mit ca.
200 Stühlen beschäftigt. Die bedeutendste Strumpfwirkerei am Anfang
unseres Jahrhunderts war die von L. Ochs. Allmählich nahm jedoch die
Zahl der Strumpfwirker ab, weil sie die Konkurrenz mit der Schweiz und
England nicht aushalten konnten. — (s. S. 336.)
Die Fabrikation der Uhr en war im vorigen Jahrhundert eine sehr
bedeutende. Der erste Klein- und Sackuhrmacher in Fürth war Cadenau.
Nach ihm kamen Epp, Reismann, Schwinzberger und Hendel.
Mit dem Aufblühen der Schweizer Uhrenindustrie erlosch nach und nach
die Fabrikation der Uhren. Ein bedeutender Uhrmacher des vorigen Jahr—
hunderts war Jakob Großer.
Erster Vergolder und Maler war Brandhof. Bildhauer
Zech fertigte zuerst Formen von Früchten, Blumen aus Papiermache und
leimte sie auf Rahmen. 1790 gab es 30 Bildhauer und 40 Ver⸗
golder.
Die Bahnen.
Durch die Erbauung der Bahnen wurde Handel! und Verkehr be⸗
deutend exleichtert, die Entfernungen permindert.
a) Die Ludwigsbahn:
Den Bau einer Eisenbahn zwischen Fürth und Nürnberg hatte man
schon 20 Jahre früher ins Auge gefaßt, ehe Johann Scharrer mit seinem
Vorschlage hervortrat. 1814 machte Ritter von Baader auf die günstige
Lage Fürths und Nürnbergs zu einem Bahnbau aufmerksam. Abgeordneter
Setretaͤr Mehmel sprach 1819 bei der Beratung über den. Fluß- und
Bruͤckenbau: „Eine sehr angemessene Gelegenheit zur Erprobung der
Dampfeisenbahnen würde die Straße von Fürth nach Nürnberg darbieten.“
König Ludwig J. äußerte 1826 auf der Durchreise gegen den Bürger—
meister Bäumen „wünschenswert und leicht ausführbar sei eine Eisenbahn
zwischen Fürth und Nürnberg.“ Johannes Scharrer regte 1832 die Er—
dauung der Bahn an, nur unterstützt von seinem Freunde Platner in
Nürnberg und in technischer Richtung beraten von dem quieszierten Ober⸗
bergrat Franz von Baader in Munchen. Das Kalkulproijekt war
folgendes:
i) Im März 1833 ermittelte eine 40tägige Untersuchung die Frequenz
der Straße zwischen Nürnberg und Fürth und der Durchschnitt des
täglichen Verkehres war: 1184 Personen zu Fuß, 494 zu Wagen,