fullscreen: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

367 
durch Blöcke, welche sich während des Hin- und Hergehens um die eigene 
Achse drehen. — In den dreißiger Jahren finden wir Heilbronner, Leh— 
mann, Feuchtwanger, Wolf, Bechmann, Hausmann, Binswanger ꝛc. — 
Herlein erfand 1843 eine Spiegelschleifmaschine. Cher. Winkler 
führte 1845 das Hohlkehlfagçettenschleifen ein. Er errichtete 1813 zu 
Windisch-Eschenbach die erste Salinglashütte. — Apotheker Dr. E. Meyer 
stellte 1344 Versuche mit Silberbelegen an. — 
Strumpfwirker. Durch französische Emigranten wurde die 
Strumpf- und Mützenwirkerei am Ende des siebzehnten Jahrhunderts nach 
Fürth und seine Umgebung verpflanzt. 1790 waren 40 Meister mit ca. 
200 Stühlen beschäftigt. Die bedeutendste Strumpfwirkerei am Anfang 
unseres Jahrhunderts war die von L. Ochs. Allmählich nahm jedoch die 
Zahl der Strumpfwirker ab, weil sie die Konkurrenz mit der Schweiz und 
England nicht aushalten konnten. — (s. S. 336.) 
Die Fabrikation der Uhr en war im vorigen Jahrhundert eine sehr 
bedeutende. Der erste Klein- und Sackuhrmacher in Fürth war Cadenau. 
Nach ihm kamen Epp, Reismann, Schwinzberger und Hendel. 
Mit dem Aufblühen der Schweizer Uhrenindustrie erlosch nach und nach 
die Fabrikation der Uhren. Ein bedeutender Uhrmacher des vorigen Jahr— 
hunderts war Jakob Großer. 
Erster Vergolder und Maler war Brandhof. Bildhauer 
Zech fertigte zuerst Formen von Früchten, Blumen aus Papiermache und 
leimte sie auf Rahmen. 1790 gab es 30 Bildhauer und 40 Ver⸗ 
golder. 
Die Bahnen. 
Durch die Erbauung der Bahnen wurde Handel! und Verkehr be⸗ 
deutend exleichtert, die Entfernungen permindert. 
a) Die Ludwigsbahn: 
Den Bau einer Eisenbahn zwischen Fürth und Nürnberg hatte man 
schon 20 Jahre früher ins Auge gefaßt, ehe Johann Scharrer mit seinem 
Vorschlage hervortrat. 1814 machte Ritter von Baader auf die günstige 
Lage Fürths und Nürnbergs zu einem Bahnbau aufmerksam. Abgeordneter 
Setretaͤr Mehmel sprach 1819 bei der Beratung über den. Fluß- und 
Bruͤckenbau: „Eine sehr angemessene Gelegenheit zur Erprobung der 
Dampfeisenbahnen würde die Straße von Fürth nach Nürnberg darbieten.“ 
König Ludwig J. äußerte 1826 auf der Durchreise gegen den Bürger— 
meister Bäumen „wünschenswert und leicht ausführbar sei eine Eisenbahn 
zwischen Fürth und Nürnberg.“ Johannes Scharrer regte 1832 die Er— 
dauung der Bahn an, nur unterstützt von seinem Freunde Platner in 
Nürnberg und in technischer Richtung beraten von dem quieszierten Ober⸗ 
bergrat Franz von Baader in Munchen. Das Kalkulproijekt war 
folgendes: 
i) Im März 1833 ermittelte eine 40tägige Untersuchung die Frequenz 
der Straße zwischen Nürnberg und Fürth und der Durchschnitt des 
täglichen Verkehres war: 1184 Personen zu Fuß, 494 zu Wagen,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.