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Einleitung.
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Sind die Schullehrer-Seminarien erst
einmal so alt, als die Gymnasien, dann
werden sie sich auch eines besseren Zu—
standes und eines größeren Ansehens
erfreuen, wie bisher.
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1. Zur Geschichte der Tehrerbildungs-Anstalten
überhaupt.
Die Entstehung der Lehrerseminare steht im innigsten Zusammen—
hange mit der Entwicklung des Volksschulwesens. Denn wo der
Volksbildung neue Bahnen eröffnet und neue Ziele gesteckt werden,
da kommen doch zuerst diejenigen in Frage, welche die neuen Auf—
gaben erfüllen, die neuen Ideen in die Wirklichkeit überführen sollen,
nämlich — die Lehrer.
Wenn der Lehrerstand die neuen Forderungen nicht versteht und
nicht zu würdigen weiß, so werden auch die bestgemeinten Reformen
nicht von dem erwünschten Erfolge begleitet sein. Der Erkenntnis
dieser Wahrheit also verdanken (im allgemeinen) die Lehrerbildungsanstal—
ten ihre Entstehung und Weiterentwicklung. Richter, Ref. der Lehr.“Sem.
Die Lehrer gehörten bekanntlich im frühen Mittelalter dem
geistlichen Stande an, wiewohl in den von 1100 an auftretenden Schreib—
und Rechenschulen der Städte immer mehr und mehr Laien in das
Schulamt eintraten. Zur Zeit der Reformation und kurz nach der—
selben, als man die Schulen als Glieder und Dienerinnen der Kirche
betrachtete, welche zur Verbreitung der neuen Lehre beitragen sollten,
suchte man selbst auf den Dörfern Schulen einzurichten, wo in Er—
manglung anderer Kräfte dem Küster oder Glöckner Gicgrist,
Meßner ꝛc.) der Schuldienst als Nebendienst aufgebürdet wurde,
und wo man froh sein durfte, wenn er deutsch schreiben und lesen
und den Katechismus lehren und abhören konnte. Es zeigte sich vom
Anfang an ein Mangel an tüchtigen, lehrfähigen Dorfschulmeistern.
Man kann sich darüber nicht wundern, wenn man bedenkt, daß die
Böhm, das Seminar Altdorf.