Volltext: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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aus dem Handwerk der Rotschmiede hervorgegangen, 
widmen sich der neuen Tätigkeit ausschliesslich oder 
unter Beibehaltung der alten. Somit auch hier keine 
reinliche Scheidung zwischen den Berufen, sondern 
Übergänge aus dem einen in den andern, welche der 
Rat einsichtsvoll und bewusst gefördert und gepflegt 
hat im Interesse der neuen Kunst, der die Zukunft 
gehörte. 
Neben die Büchsengiesser treten die Büchsen 
schmiede, Hatten jene ihren Ausgangspunkt genommen 
von den Rotschmieden, so zweigen sich diese ab von 
den Schlossern. Bei jenen stellten wir eine spät, aber 
kräftig einsetzende Entwicklung fest, die aber doch 
nicht imstande war, vorerst die neue Kunst zu einem 
Handwerke zu erweitern. Immer nur einzelne Meister, 
an deren Spitze „der Stadt Büchsengiesser“ begegnen 
uns. Anders bei den Büchsenschmieden. Diese führen 
sich in unsre Betrachtung ein mit dem Bestreben, als 
Handwerk konstituiert zu werden. Ein Wunsch, den 
der Rat unterm 7. V. 1521 den Schlossern und Büchsen- 
schmieden gegenüber ablehnt (1309). Er will, dass 
das Büchsenschmieden eine freie Kunst bleibt. Immer- 
hin gewährt er den Büchsenschmieden einigen Anhalt 
für ihre Hoffnungen auf schliessliche Erlangung ihres 
Ziels, denn sie sollen doch das zaichen unterschiedlich 
schlahen. Also eine erste Gewähr für ein späteres 
Selbständigwerden ist gegeben. Eine ziemliche Reihe 
von Jahren vergeht, ohne dass wir von den Büchsen- 
schmieden wieder etwas hören. Am 24. [I 1536 ver- 
lässt der Rat den schlossern ir beger der püxenschmidt 
halben, das irn gsellen bey inen ze arbeiten nit ge- 
stattet werden soll; ablainen und bey voriger antwort 
pleiben lassen (2167). Offenbar eine Schikane der 
Schlosser Wenn nicht alle Gesellen der Büchsen-
	        
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