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ganz gewachsen ist oder gar seinen eigenen Betrieb nicht genau kennt. Der
Kleinmüller darf aber auch mit dem Selbsthandanlegen nicht zu weit
gehen und muß beurteilen können, wie weit es sich ihm noch rentiert,
persönlich mitzuarbeiten.
Der kleine Müller soll auch nicht zu sehr am Althergebrachten hängen
und sich mit minderwertigen Einrichtungen und Maschinen begnügen und
denken, diese oder jene Maschine ist gut genug für mich. Gerade für
den kleinen Mann ist das Beste gerade noch gut genug, wenn er den
Kampf mit der Konkurrenz aufnehmen will.
Um aber auch die wirtschaftlichen Vorbedingungen zum Gedeihen der
Müllerei zu erkämpfen, muß der kleine Müller insbesondere nicht nur
fachlich vollständig selbständig sein, sondern auch den nötigen Gemeinsinn
haben, um vereint mit seinen Kollegen diejenigen Schritte zu tun, die
zum Ziele führen, die er aber allein nicht unternehmen kann.
Für dieses Ziel ist nicht leicht in irgend einer Branche ein Verband
so geeignet und die Verbandsleitung so umsichtig rührig, wie der Ver—
band Deutscher Müller und dessen erfahrener Vorstand.
Jeder deutsche Müller sollte es sich zur Ehre rechnen, diesem Ver—
bande anzugehören, und die Müller sollten getrennt marschieren, aber
vereint kämpfen.
Den deutschen Müllern, insbesondere den Kleinmüllern, mit ihrem
wackerem Vorstande
Ein herzliches Glück zu!
Lebhafter Beifall.)
Herr Vorsitzender vnun den Wyngaert: Der laute Applaus
d — gibt Ihnen Kunde, wie sie Ihr Vortrag angenehm be—
rührt hat.
M. H., ich habe zunächst mitzuteilen, daß das in der Festkarte ver—
zeichnete Kellerfest im Walde heute abend 7/, Uhr in der Halle selbst
stattfindet, weil es draußen zu naß geworden ist. In dieser Halle werden
auch die Hans-Sachs-Festspiele vorgeführt und der Schuhplattlertanz von
echten Gebirgsleuten.
Nunmehr eröffne ich die Diskussion über den gehörten Vortrag und
ich bitte diesenigen, die sprechen wollen, das Wort zu nehmen. — Es
meldet sich niemand. Dann ist dieser Punkt der Tagesordnung erledigt
und ich habe Ihnen mitzuteilen, daß der Punkt 7, über Felbstentzün⸗
dung von Mahlprodultten von Herrn Dr. Kayser-Nürnberg nicht
selbst gehalten werden kann. Herr Dr. Kayser hat sich entschuldigt, sein
Vortrag aber, der ein wissenschaftliches Thema behandelt und sehr gern
gelesen werden wird, wird im stenographischen Bericht erscheinen“?).
Bravo!)
Ich erteile zu Punkt 8 der Tagesordnung das Wort unserem Herrn
Generalsekretär zu der Frage: Die gesehlichhe Organisation des
Gewerbes, insbesondere in bezug auf Handwerk und Fabrik
in der Müllerei.
*) Das hat sich nicht ermöglichen lassen
Verbandsorgan „Der Müller“ noch erscheinen
Der Bericht wird, wenn angängig, im