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30 Fuß Breite und nach diesem Raum hin wölbt sich in
schönem Rundbogen die von Hans Wilhelm Behaim 1613
künstlich aus Holz gefügte Decke, von welcher ein von dem—
selben Meister gearbeiteter Kronleuchter herabhängt. In
die der Rathhausgasse zugewendeten Fenster sind Glasma—
lereien eingesetzt: die Stadtwappen von Veit Hirschvogel
1521 im oberen, Familienwappen in den unteren Fenstern.
Vor den Fenstern steht in passender Drapperie das lebens—
große Bild König Ludwigs J. im Krönungsornate von Hahn
nach Stieler sehr gut gemalt.
Die übrigen Sehenswürdigkeiten bestehen in Wandge—
mälden und Inschriften und einigen Reliefs, welche auf
die 1323 von Kaiser Ludwig dem Bayer zu Nürnberg er—
theilten Zollfreiheit Bezug haben. Die Wandgemälde auf
der Fensterseite stammen von G. Weyer und stellen politi—
sche Sinnbilder vor, welche mit passenden Inschriften be—
gleitet sind. An der Wand gegenüber hat sich Albrecht Dü—
rer verewigt durch seinen von Willibald Birkheimer 1518
zu Ehren Kaiser Maximilians J. entworfenen Triumphzug.
Der Wagen, worguf der Kaiser im Reichsornate sitzt, steht
auf den Rädern: magnificentia, honor, dignitas, gloria
(Ansehen, Ehre, Würde, Ruhm); über dem Wagen liest
man: quod in celis sol hoc in terra caesar est (was am
Himmel die Sonne, das ist auf Erden der Kaiser); am
Wagenhimmel: veri principis imago (das Bild eines wah⸗
ren Fürsten); von dem Wagenhimmel hängt ein Herz in
einem Lorbeerkranz herab, dabei in manu Deiĩ (cor) regis
est (das Herz des Regenten ist in Gottes Hand); Vietoria