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furcht, aber in dem Wahne der $römmigfeit und Gerechtigkeit, 
wie der BGleisner im Tempel. Lange erfennt er feinen fündigen 
Suftand nicht, bis Gott felbi{t ihn endlich durch einen ichweren 
Sal aus feiner Herrlichtkeit hinabf{türzt. est wird er von 
Bewiffensbiffen gefoltert, die ganze Welt wähnt er gegen fich, 
$reud’ und Troft find ihm entichwunden. Eijjen, Trinken und 
Saitenfpiel vermögen ihn nicht mehr 3u erheitern. Alle Hoff- 
nung hat ihn verlaffen, und er wünfcht oft, nie geboren zu 
fein. £ange lebt er in diefem Zuftande der Derzweiflung. 
Wenn fein Sall offenbar wird, fürchtet er, fo ift er verachtet 
bei allem Dolfe. Da endlich denkt er an König David, der 
ebenfo fiel mit Bethfjabe, der aber durch feine Reue Derzeihung 
bei Gott erlangte, Und fo findet er auch endlich in der 
Serfnirfchung feines Herzens Bott und fich felbfit wieder. 
Snwieweit wir es hier mit der Wirklichkeit oder mit 
der Phantafie des Dichters zu thun haben, läßt fich {chwer 
ermefjen. Eins follte man allerdings glauben, daß der Dichter 
nämlich fich felbft nicht in fo harter Weife anflagen würde, 
wenn es an jeder Urfache dazu follte gemangelt haben. 
Ein glückliches £os war ihm durch feine beiden Frauen 
befchieden. Wie hoch er feine erfte S$rau, die Kunigunde 
Krenzer von Wendelftein, fchäbte und wie innig er ihr z3u: 
gethan war, haben wir {chon aus feinem Gedichte „das bitter: 
füß ehlich £eben“ erfehen. Allerdings war fie von leicht 
erregbarem Naturell und mag dadurch hin und wieder ihrem 
Batten bewegte Stunden bereitet haben. Beinahe 41 Sahre 
war er mit ihr verheiratet, am 28. März 1560 verfchied fie 
nach nur mehrtägigem Kranfenlager. Ein Denkmal fjebßte er 
ihr in dem „wunderlichen Traum von meiner abgefchieden 
lieben Gemahel Kunegund Sechfin“, worin er feiner Herzens- 
fümmernis um den herben Derluft innigen Ausdruck verleiht, 
ihre {tete £iebe und Treue, SFürforge und Häuslichfeit in hohen 
£obesworten anerfennt, aber auch ihre heftige Art dem 
Befinde gegenüber, wenngleich mit aller Schonung, berührt. 
Zach anderthalbjährigem Witwerftande vermählte fich 
der faßt Siebenundfechzigjährige am 2. September 1561 mit 
der fchönen Barbara Harfcher. Obfchon fie allem Anfcheine 
nach noch in jugendlichem Alter {tand, fo ift doch die in vie: 
len Darftelungen auftretende Angabe, fie fei erft 17 Nahre 
alt gewefen, weder nachweisbar noch wahrfcheinlich, fondern 
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