10. Festversammlungen 64 263
.
I78
rt?
T
F
Nürnberg, Sängerverein Noris, Gesangverein Polyhymnia und
Sängerbund Waldfreunde um das Gelingen des Abends auf das
höchste verdient und ernteten den lebhaftesten Beifall. In allen
fünf Versammlungen, die sich weit über die Mitternachtsstunde
ausdehnten, herrschte eine gehobene, festesfreudige, ja begeisterte
Stimmung, wie es dem Charakter des Tages entsprach, und
wohl noch nach Jahren werden sich die Festteilnehmer mit Freude
der anregenden, erhebenden, schönen und durch das Andenken
an den großen Nürnberger Volksmann und Dichter verklärten
Stunden erinnern, die das unvergeßliche Hans Sachsfest vom
Jahre 1894 in so harmonischer Weise zum Abschluß brachten.
11. Erinnerungszeichen.
Zunächst vorbereitender Natur, daunn aber ihrem ganzen
Charakter nach dazu bestimmt, eine dauernde Erinnerung an
die festlichen Tage zu bilden, waren zwei Kunstblätter, die
längst vorher ans Licht traten. Das eine, nach einer Tusch—
zeichuung des Kunstmalers und Gymnasialzeichenlehrers Georg
Krämer, 74 cm hoch und 56 em breit, in der lithographischen
Kunstanstalt von Ernst Roepke in Wiesbaden in Lichtdruck
hergestellt und von der Sigmund Soldanschen Buchhandlung
August Zemsch) dahier verlegt, stellt in der Mitte, einge—
faßt von einer Renaissanceumrahmung, von wo aus die
Nachtigall ihr: „Wach auf, es nahent gen dem Tag“ erklingen
läßt, den Dichter in Anlehnung an den Holzschnitt von Haus
Brosamer dar. Darunter links und rechts in den Ecken sehen
wir nochmals Darstellungen des Hans Sachs, hier als emsigen
Handwerksmeisters im Lederschurz und den Pechdraht ziehend,
dort als sinnenden Dichters mit Stift und Buch. Den Iwischen—
raum zwischen diesen beiden Darstellungen füllt ein Lorbeerkranz
aus, der die Embleme des Handwerks und der Dichtung ein—
schließt. Neben dem Mittelbilde treten aus Bögen, die von
Blumenranken gebildet sind und in dessen Scheiteln links das Stadt—
wappen mit dem geteilten Adler, rechts der Jungfrauenadler anf—
—J