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Dominikaner und Franziskaner (Minoriten, mindere Brüder) war
über die Lehre von der Armut Christi heftiger Zank ausgebrochen.
Die Minoriten behaupteten, Christus und die Apostel hätten kein
weltliches Eigentum gehabt, folglich dürften die Bettelorden auch
keines haben. Drang diese Anschauung von der apostolischen Armut
durch, so stand folgerichtig das ganze stolze, auf unermeßlichen
Reichtümern ruhende Gebäude der römischen Kirche in Gefahr. Papst
Johann unterließ deshalb auch nicht, die Lehre als ketzerisch zu
verwerfen, wodurch sich aber das Generalkapitel der Franziskaner
durchaus nicht einschüchtern ließ. Für König Ludwig war dies von
zrößter Bedeutung; denn hätte der Papst die zahlreichen Scharen der
Franziskaner, welche dem Volke viel näher standen als alle anderen
Mönche, für sich mobil machen können, so stand die Sache für Ludwig
oiel schlimmer. So aber lieferten ihm gerade die hervorragendsten
Gelehrten dieses Ordens Waffen und Rüstzeug. Daß das Volk,
namentlich die Bürgerschaft der Städte, so wenig erschreckt war durch
die von dem Papst gegen den König geschleuderten Bannflüche,
oerdankte dieser großenteils der Wirksamkeit dieser Mönche.
Eine weitere Gefahr für Ludwigs Thron war Papst Johanns
Plan, das römisch-deutsche Kaisertum auf die französische Nation zu
übertragen. König Karl IV. von Frankreich war begierig, diese
Würde sich aufzuladen, und Herzog Leopold von Osterreich, erfüllt
von Rachsucht gegen den Wittelsbacher, war bereit, die Wahl des
französischen Königs zu fördern. Als aber dieser nicht sofortigen
bewaffneten Zuzug zur Befreiung des gefangenen Bruders Friedrich
zusagte, zog sich Leopold zurück und schließlich scheiterte der fein
ausgesonnene Streich, als auf der Zusammenkunft der Gesandten des
Papstes und des Franzosenkönigs mit den geistlichen Kurfürsten zu
Rhense der Komthur des Deutschherrnordens, Berthold von Buchegg,
die ganze Schmach dieses Vorhabens den deutschen Fürsten vor die
Seele führte.
Diese päpstlich-französischen Umtriebe, sowie die ihm von seiten
Herzog Leopolds, der ihm bei Burgau eine Niederlage beigebracht
und der das bayerische Gebiet wiederholt beunruhigte und verwüstete,
beständig drohenden Gefahren, brachten in Ludwig endlich den Ent—
schluß zur Reife, mit dem gefangenen Friedrich Versöhnung und
Ausgleich zu suchen. Er ritt selbst zu diesem auf die Trausnitz und
schloß mit dem einstigen Jugendgespielen einen Sühnevertrag, worin
Friedrich, der ohne Lösegeld freigegeben wurde, verspricht, der Krone
zu entsagen, die von seinen Brüdern besetzten Reichsgüter zurück—
zugeben und sich mit ihm gegen jeden Feind zu verbünden. Kann
irgend ein Teil des Vertrags nicht erfüllt werden, so soll er sich
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