Metadaten: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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müht, wenigstens ihre Untertanen zu retten, insbesonders 
die Buchhändler Schoderer von Donauwörth. In der 
Tat gelang es Montgelas, deren Freilassung zu erwirken. 
Dieser sagt dazu selber: „Indem uns aber der Fürst von 
Neuf⸗-Chatel dieselbe ankündigte, fügte er zugleich bei, daß 
der unglückliche Palm für alle büßen werde und ein be— 
sonderer Kurier brachte den Befehl zu seiner Hinrichtung 
nach Braunau: sie fand unter Umständen statt, die man 
nur als schauderhaft bezeichnen kann, wenn sie nicht durch 
den Parteigeist als übertrieben dargestellt wurden. 
Waren nun diese unglücklichen Angeklagten wirklich 
schuldig? Hatte man das Recht, über sie abzuurteilen? 
Wäre es nicht jedenfalls edler und zugleich politischer ge— 
wesen, die Gemüter durch ein auffallendes Beispiel von 
Milde und, wenn man will, von Nachsicht zu gewinnen, 
anstatt sie durch ein blutiges Schauspiel zu reizen, welches 
gleichmäßig der Menschlichkeit und dem Bewußtsein der 
nationalen Würde Hohn sprach?“ 
Montgelas leitet von dieser Katastrophe die Bewegung 
der Geister her, die nun rasch um sich griff und zumal in 
den Reihen der Gelehrten zahlreiche Anhänger fand. „Die 
Feder der meisten Schriftsteller,“ sagt er, „kehrte sich von 
nun an gegen Frankreich und sie bemühten sich, die Gemüter 
wider dasselbe aufzureizen.“ 
Wer aber war nun der Verfasser der Schrift, der 
durch Palms heldenmütiges Schweigen dem sicheren Tode 
entging? Man hat sich ja daran gewöhnt, den literarischen 
Wert derselben möglichst gering einzuschätzen. Ich kann 
diese Anschauung nicht teilen: Das Libell ist gut und verrät
	        
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