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Oberarmen und Ellbogen sieht man symmetrische neue grosse confluierende
hochrothe Figuren von gleicher Beschaffenheit wie die früheren, An der Spitze
deider äusseren Fussknöchel befindet sich auffallend symmetrisch je ein zehn-
pfennigstückgrosser Erythemfieck. — Heute ist auch der rechte Leberlappen zu
fühlen. Die Palpation desselben ist schmerzhaft. Kein Gallenfarbstoff im Urin.
Das Herz ist nicht mehr vergrössert. Der I. Ton an der Spitze dumpf, der II.
nicht mehr geteilt. Das subjective Befinden bessert sich. Doch sind die Hals-
schmerzen noch stark, ebenso die Schmerzen an der Zunge und besonders an
den geschwürigen Stellen der Mundschleimhaut. Starke Salivation. -.- Die beiden
Extremitäten sind am 9, Juli dick voll frischer, exsudativer, polymorpher, himbeer-
rother Erytheme, Harn eiweissfrei. Abends markstückgrosser graugelber Belag auf
der geschwollenen, zerklüfteten rechten Mandel. Temperatur normal. — Im
äusseren Winkel des rechten Auges ein linsengrosses Sugillat der Conjunetiva
bulbi, --- Nachdem auffallenderweise die Temperatur bisher 38,0 nicht über-
schritten hatte, ging diese heute auf 39,8, Puls 120. — Natron Salicyl.
10. Juli, Morgens Temperatur 38,3, Abends Temperatur 38,7. Die rechte
Mandel ist in ein grosses Geschwür verwandelt. Gurgelungen mit physiologischer
Kochsalzlösung.
14. Juli, Temperatur 38,0. Das Sugillat der Conjunctiva ist am Verschwinden,
Die geschwürigen Prozesse an der rechten Mandel, an den beiden Winkeln der
Unterkiefer, an der Zunge etc. machen noch recht erhebliche Schmerzen.
18, Juli, Leber und Milz nicht mehr zu fühlen. Appetit stark.
21. Juli. Fieberfrei, Die Geschwüe beginnen sich zu reinigen. Der
Drüsentumor verkleinert sich etwas, ist nicht mehr so empfindlich. Später
Eiterung. Inecision.
Allmählige Heilung.
Epikritisch ist zu bemerken, dass die Ursache zur allgemeinen Infektion
in der ursprünglich einfachen Angina zu suchen ist. Erst nachdem die
Pyämie schon manifest war, traten secundär die schweren Erscheinungen im
Hals und Mund auf in Gestalt intensiver geschwüriger Processe. Auffallend
ist ferner in diesem Falle das wochenlange Bestehen des Erythems, das immer
wieder an allen Ecken und Enden Nachschübe machte. Die Vergrösserung
der Leber ist nachgewiesen, ohne dass Gallenfarbstoff im Harn war. — Dohio
hat in letztvergangener Zeit in der Petersburger Med. Wochenschrift 2 hieher-
gehörige Fälle beschrieben, deren einer als septisches, makulo-papulöses
Erythem im Anschluss an eine folliculäre Angina imponiert, während der
andere als eine 3 mal nach Jahre langen Zwischenpausen sich wiederholende Er-
krankung an multiformem Erythem auf der Basis eines leichteren infectiösen
Catarrhs der Athmungsorgane resp. des Rachens sich darstellt.
Wunderlich beschrieb als Erster im Archiv für Heilkunde anno 1864
mehrere analoge Fälle unter der Ueberschrift: Remittierendes Fieber mit
Phlyctänideneruption ; dann beschrieb Gerhard einen ähnlichen Fall, der einer
Varicellenerkrankung nicht unähnlich war. Dieser Fall gab Veranlassung zu
einer Discussion zwischen Gerhard und Kaposi, welch’ letzterer für die
Zugehörigkeit aller dieser Fälle zu Hebra’s Erythema exsud. multif. plädierte.
Heubner berichtete über einen gleichen Krankheitsfall.
Lewin brachte etwas mehr Licht in das dunkle Gebiet des genannten
Kxanthems, indem er scharf unterschied zwischen einer benignen und malignen
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