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Eine nambafte Anzahl Grabsteine zieren künstlerisch vollendete
Epitaphien von Bronze vom 15. Jahrhundert bis in die Neuæzeit.
Mitten im Kirchhof steht die Kirche zu St. Johannis, ursprüng-
lich eine Kapelle, die 2u einem bereits 1234 genannten Siechkobel
gehörte. In ihrer jetzigen Gestalt stammt sie aus dem Ende des
14. Jahrhunderts. Gleich rechts von der Thüre ein Gemälde von
B. Wittig. Der Hauptaltar wit drei Flügelpaaren enthält drei bemalte
Statuen, angeblich von Veit Stoss, Maria zwischen Jsohannes dem
Täufer und Johannes dem Evangelisten, oben Christus am Kreuz
zwischen Maria und Johannes. Auch die beiden kleineren Altäre ver-
dienen Beachtung, der eine enthält ein vorzügliches Bild, die Kreuzigung,
von Altdorfer, der andere Christus am Kreuz 2wischen den beiden
Schächern, vermutlich von Wolgemut. Die im vorderen Teile des
Kirchhofs stehende, um 1500 nach dem Vorbilde des heiligen Grabes
erbaute Holzschuhersche Kapel—lle enthält eine Grablegung, teil-
weise von Adam Krafft, und Holzschnitzereien. Nicht weit davon überragt
das 1560 errichtete Münzersche Grabdenkmal alle übrigen Grabsteine.
Die Grabhalle auf der neuen Abteilung wurde 1860 von Baurat
Solger erbaut. In dieser Halle sind treffliche Bildhauerarbeiten von
den Professoren Rössner und Schwahbe.
Bei St. Johannis befand sich ehemals das Schiesshaus der
Büchsenschützen, der jetzigen Haupt-Schützengesellschaft Nürnberg.
setzt ist es in Forsthof, im Südosten der Stadt.
Das PeéeIIerhaus auf dem Egydienplatz, von Martin Peller,
dem Schwiegersohn des reichen aus Venedig eingewanderten Bartholo-
mäus Viatis, durch Jakob Wolff d. à. nach éiner Inschrift an dem
grossartigen Giebel — CVM Deo — 1605 erbaut, zeigt eine schöne und
nteressante Mischung italienischer und deutscher Renaissance. Herr-
liche Fagade mit hochragendem Treppengiebel, oben von der Figur
eines Neptun gekröat, schöner Hof, eine imposante Wendeltreppe und
präãchtige Gemucher. Der gegenwartige Besitzer, der Möbelfabrikant
Eysser, ein hervorragender Industrieller, liess es stilgemãss restaurieren.
Die Besichtigung des Hauses mit seinen reichen Sammlungen an Möbeln,
kunstgewerhlichen Gegenständen ete. ist unentgeltlich gestattet.
Die Egydienkirehe wurde an Stelle der 1696 abgebrannten
alten romanischen Klosterkirche, die zu einem sehr alten, angeblich
von König Konrad III. 1140 gegründeten Schotten- (Benediktiner-)
Kloster gehörte, von dem Ingenieur Oberst Gottlieb Trost von 1711
bis 1718 im italienischen Stil erbaut. Vom Brande verschont blieben
nur drei Nebenkapellen, die Wolfgangs-, Eucharius- und Tetzelkapelle.
Die in Kreuzesform erbaute Kirche hat eine Kuppel, die im Innern
Freskbomalereien von Schuster und Preisler enihält. Den Hochaltar
chmucht ein vortreffliches Bild, eine Totenklage von van Dyck (Kopie d).
Schenswert ist das wertvolle Taufbecken aus getriebenem Silber mit
Vergoldung und Emaileinsätzen. Hinter dem Altar sind z2wei bronzene
Flachbildes in die Mauer eingelassen; das éine, die Kreuzabnahme
sJesu, enthält das Monogramm Peter Vischers in der Ecke und
igt, was die Zeichnung anbelangt, keine hervorragende Arbeit des
Meisters; das andere Reélief, Christus am Kreuz, wird Peter Vischer,