W 4
i Nn zu Berg .
n\ ır fahr €: Der
35
Die Strasse führt nun, in Felsen sich bohrend
nach dem Calfreiser Tobel und überschreitet
dasselbe in einer Bogenbrücke. Von oben herab
stürzt brausend das Wasser. Gleich darauf fahren
wir unter überhängenden Felsen an steilem Ab-
grunde hin. Wir kommen nach Castiel mit
Schlossruine; tief unten rauscht die Plessur, nicht
hoch über derselben liegt Passugg mit Sauerquelle,
einem in Arosa sehr beliebten Tafelwasser. Wir
kommen nach St. Peter, 1252 m hoch. Mein
Freund erzählte mir, dass hier alle zwei Jahre die
„Landsgemend“ zur Wahl der Behörde des Thales
sich versammelt; sie erinnert an das uralte Thing
der Germanen und wird mit einem lustigen Trink-
gelage geschlossen.
In vielen Windungen führt die Strasse nach
Peist, 1336 m hoch empor; hier ist die Grenze
des Obst- und Getreidebaues. Die Strasse ge-
langt nun zu einer grossen Erdrunse, die mehr
als 100 m breit ist und in welcher sich aus der
Tiefe herauf sogenannte Erdtürme in bedeutender
Höhe erheben, auf ihrer Spitze verkrüppelte Tannen
tragend.
Nun sind wir in Langwies, 1377 m hoch gelegen,
mit alten Herrenhäusern, die mit Sprüchen bemalt
sind, und einem steinernen Kirchlein. Mächtige
Tannenwälder wechseln mit herrlichen Weidetriften
ab. Wir sind am Ende des Schanfigger Thales,
2x*