Bauwesen
Erweiterung des Schulhauses Bartholomäusstraße Nr. 16. In diesem
Jahre kamen die Innenarbeiten zur Ausführung. Es wurden ein neuer Dampfkessel auf—
gestellt, eine neue Trockenkammer und ein Boiler für das Bad ausgeführt. Die neuen
Räume wurden an die vorhandene Zentralheizungsanlage angeschlossen. Nach Fertigstellung
der neuen Bedürfnisanstalten wurde das alte Abortgebäude im Hofraum abgebrochen. Am
l. September wurden die neuen Räume bezogen. Die Ausgaben betrugen im Berichtsjahre
173 703 MX6. (Siehe Verwaltungsbericht 1897, S. 152.)
Innere Einrichtung in städtischen Schulen. Die Ausstattung städtischer
Schulen mit dem erforderlichen Mobiliar verursachten einen Kostenaufwand von 31 987,14
aus laufenden Mitteln. Die Einrichtungskosten der Schulhausneubauten sind hier nicht in—
begriffen.
Erweiterungsbauten der Festhalle im Luitpoldhain. Bei den mancherlei Ver—
anstaltungen, welche in der Festhalle im Luitpoldhain abgehalten wurden, machte sich
mehr und mehr das Fehlen von Wirtschaftsräumen, als Küchen-, Schenken-, Speisen- und
Getränkevorratsräume, Personalunterkunftsräume usw. geltend.
Auch die vorhandenen Abortanlagen erwiesen sich bei Massenbesuch als nicht aus—
reichend. Nach mehrjährigen Verhandlungen, bei welchen eine Einigung des Magistrates
und des Gemeindekollegiums über die notwendigen Maßnahmen nicht zu erzielen war, haben
am 4. und 11. April die beiden städtischen Kollegien einem Projekte des städtischen Bauamtes
zugestimmt, nach dem die Herstellung eines entsprechenden Wirtschaftsgebäudes mit Abgabe—
räumen, Bierschenken, großen Küchenräumen, Aufenthaltsräumen für das Wirtschaftspersonal
unter Bewilligung eines Kredites von 75000 M aus Anlehensmitteln der Jahre 1911 und
1912 genehmigt wurde.
Der vom Magistrat genehmigte weitere Kredit von 138000 für Herstellung eines
entsprechenden massiven Haupteinganges an der südlichen Langseite der Festhalle mit Kassen
und Kleiderablagen wurde vom Gemeindekollegium abgelehnt.
Dagegen war schon am 6. und 10. Januar durch beide städtische Kollegien unter
Bewilligung eines Kostenbetrages von 52000 M eine Reihe von dringlichen Verbesserungen
genehmigt worden und zwar
1. zur Verbesserung der Luftverhältnisse die Anbringung von 21 Stück Reißschen
Patent-Dachentlüftern,“
2. zur Abhaltung der Sonnenstrahlen und Verhütung einer übermäßigen Erwärmung
der Festhalle im Sommer die Holzverschalung sämtlicher Oberlichter,
3. für eine entsprechende Vermehrung der Pißgelegenheiten die Erbauung je einer
größeren Pißortanlage an der nordöstlichen und an der nordwestlichen Ecke der Festhalle.
Die Arbeiten wurden im Berichtsjahre noch begonnen, konnten aber nicht mehr
vollendet werden. An Ausgaben sind erwachsen 14218,68 M.
Erbauung einer Armenanstalt. Schon seit längerer Zeit strebt der Armen—
pflegschaftsrat die Errichtung einer allgemeinen Armenanstalt an. Dieselbe soll ermöglichen,
solchen Personen, die aus irgend einem Grunde arbeitslos sind und die Armenpflege in
Anspruch nehmen wollen, zu einer Beschäftigung heranzuziehen.
Zu diesem Zwecke soll eine Anstalt auf einem eigens dafür angekauften etwa 24
Tagwerk großen Grundstück an der Straße zwischen Wezendorf und Poppenreuth im Nord—
westen des Stadtgebietes erbaut werden.
Die städtischen Kollegien haben am 15. und 19. September einen Betrag von
3000 M zur Herstellung eines Bauprojektes bewilligt. Ein Vorprojekt wird vom städtischen
Bauamt bereits bearbeitet.