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Sebalduskirche.
schlanken Säulen, seine herrliche Wölbung, mächtigen Fenster
und den mit Standbildern geschmückten Wänden einen ent—
zückenden Anblick gewährt, bildet die Hauptmerkwürdigkeit das
Sebaldusgrabmal des Peter Vischer. Dieses größte und
schönste Denkmal deutscher Gießkunst wurde von Vischer mit
seinen fünf Söhnen von 1508 — 19 gegossen. Es ruht auf
zwölf Schnecken mit vier Delphinen an den Ecken und der
Sockel ist reich ausgeschmückt mit sinnbildlichen Gestalten, Tu—
genden, spielenden Kindern, und an den Ecken mit den Fi—
guren des Herkules, Nimrod, Simson und Perseus. Vier
Doppelpfeiler an den Ecken und vier einfache dazwischen tra—
gen die in Spitzbogen sich wölbende Decke, auf der, dreifach
abgetheilt, Bögen, Hallen und Tempel gleichsam eine kleine
Stadt bilden. Die mittlere höhere Abtheilung schmückt das
Christuskind mit der Weltkugel und bildet zugleich den Schlüssel
zur Zerlegung des Ganzen. Vor den Pfeilern stehen auf
eigenen Säulen die zwölf Apostel (gegen Osten: Paulus und
Andreas, gegen Norden: Simon, Bartholomäus, Thomas,
Matthäus, gegen Westen: Tatthäus und Matthias, gegen
Süden: Johannes, Jakobus, Philippus, Paulus), Gestalten
von ausgezeichneter Schönheit nach Art italienischer Kunst;
oben über den Pfeilern finden sich die zwölf kleinen Pro—
—D
Pfeilern, bedeckt von dem kunstreichen Dach ruht der eichene
Sarg, mit Gold und Silber verziert, auf einem Gestelle,
welches in Nischen in halberhabener Arbeit Begebnisse aus dem
Leben des Heiligen enthält, während an den beiden schmalen
Selen, bsmich und wesuch, da diguren Petee Dihee
des Heiligen selbst sich finden. An den vier Doppelpfeilern
halten geflügelte weibliche Gestalten mit Fischschwänzen und