Volltext: Die neue Zeit

Jracw.uchanact 
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fest und ruhig schlief. Frau Rottmann nahm vom 
Wickeltisch einen kleinen Nähkorb und ging hinab 
ins Eßzimmer. Die beiden Herren saßen mit ihren 
Pfeifen einsilbig am Tisch. 
Rottmanns Stirn war gefaltet, seine Hand lag 
geballt vor ihm. Hünnebach trommelte mit den 
Fingern auf der Tischplatte und blies große Wolken 
aus seiner Pfeife. 
Josephine setzte sich still mit der Arbeit an das 
Fenster; es herrschte matte Dämmerung, fie konnte 
noch zu einigen Stichen sehen. 
Sebastian stand auf, die linke Hand auf dem 
Rücken ging er auf und ab. „Wir werden es selbst 
machen müssen, Hünnebach, wir, Nürnberg, hörst 
Du? Auf die Regierung können — dürfen wir nicht 
warten.“ 
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„Schlage es nur im Industrieverein vor, mein 
Lieber,“ antwortete Hünnebach lässig. 
„Ja, das werde ich tun.“ Rottmann blieb vor 
Hünnebach stehen. „Am Freitag werde ich es tun.“ 
„Das wird amüsant werden, mein Lieber. Ich 
freue mich darauf. Du hast ja Zeit, Dir Deinen großen 
Plan bis dorthin zurecht zu legen. Denn — mit 
dem Korn — das wird Dir wohl nicht genügen.“ 
„Nein, gewiß wird das nicht genügen. Aber 
alles andere kommt in zweiter Linie. Wenn mehr 
Korn hier wäre, müßte man nicht große Pläne 
machen, Freund; man würde nicht den Hunger an 
die Tür klopfen hören.“ 
„Wenn ‚wenn nicht wäre!“ 
Es ist Zeit, Hünnebach, daß wir zu unserm 
Recht kommen und zu unseren Pflichten. Es wird 
Zeit, wenn wir nicht das Elend wachsen sehen 
wollen.“
	        
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