Objekt: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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burg vom 11. April 1561, das denjenigen Nürnberger Bürgern, die 
Würzburgische Lehen inne hatten, einige Vergünstigungen gewähren 
sollte. Vollends empörend aber auf jeden Nürnbergischen Patrioten 
mußte es wirken, als im Dezember 1561 der neuerwählte Bischof Veit 
von Bamberg,*) uneingedenk der seinem Stift von Nürnberg wieder— 
fahrenen „Gutthaten,“ wegen eines Streits über das Beholzungsrecht 
von Betzenstein an dem (GBambergischen) Veldener Forste, einige Be— 
wohner des genannten Marktes festnehmen ließ und darauf so stark 
zu rüsten anfing, daß es beinahe zum offenen Kriege gekommen ware, 
Schon war (am 21. Dezember in der Nacht) Gräfenberg überfallen 
und geplündert, dabei in höchst gewaltthätiger und grausamer Weise 
zegen die Bewohner des Städtchens verfahren worden, als im Januar 
1562 durch den Bischof von Würzburg ein Waffenstillstand zustande 
kam und im folgenden Jahre unter Vermittlung des Landsberger 
Schirmvereins und des Kaisers, damals noch Ferdinand J., der Kon⸗ 
likt durch Vertrag friedlich beigelegt wurde. 
Gedachter Bund war im Jahre 1556 von dem eben genannten 
Monarchen, dem Erzbischof von Salzburg, dem Herzog Albrecht von 
Bayern und der Stadt Augsburg zur „Handhabung des Reichs Ord— 
nung und Landfriedens, doch allein defensiye mit siebenjähriger 
Dauer“ in dem bayerischen Städtchen Landsberg (am Lech) geschlossen 
worden. Dieser konfessionell gemischten Einigung waren durch Urkunde 
vom 28. Mai 1557 auch die fränkischen Bundesverwandten, also Würz— 
burg, Bamberg und Nürnberg beigetreten, nachdem die Fehde mit dem 
Markgrafen, die ihrer Aufnahme anfangs hindernd im Wege gestanden 
hatte, durch Albrechts Tod glücklich erledigt worden war. Der Bund 
wurde im Jahre 1563 auf weitere 7. Jahre und später noch öfters 
erneuert. Von besonderer Bedeutung ist er nie gewesen, doch hatte ihm 
Nürnberg, wie in dem eben erzählten Falle, gelegentlich die Herstellung 
friedlicher Beziehungen zu seinen Nachbarn zu verdanken. 
Immer aber wollte letzteres nicht gelingen mit den Markgrafen, 
und es verging kaum ein Jahr, wo die alte Zwietracht zwischen ihnen 
nicht mehr oder minder offen zu Tage getreten wäre. Einzeln darauf 
einzugehen, wäre zu weitläufig und zu ermüdend, denn es sind immer 
wieder dieselben Streitfälle über Geleit, Wildbann und die Fraiß, 
worüber man nun einmal nicht zum Verständnis gelangen konnte. 
Vielleicht den häufigsten Anlaß zu Streitigkeiten gab das Geleit. 
Namentlich wenn ein hoher Herr, der Kaiser oder sonst irgend ein 
Fürst durch die Gegend zog, drängten sich die Markgräflichen, wie die 
Rürnbergischen Geleitsmannschaften aufdringlich an ihn heran, um ja 
H Er war bereits der zweite nach Weigand von Redwitz. 
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