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Gerhardt, Eduard
geb. 29. April 1813 zu Erfurt, lebt in München,
Venetianischer Palast.
Alter Palast aus roth angestrichenem Mauerwerk,
der Sage nach einst dem Othello gehörig. Aus der
ebenerdigen Halle schimmert Kerzenlicht, welches die
Todtenbahre des letzten Bewohners des Hauses umgibt,
den eine vor dem Palast wartende Gondel bereit ist,
zum Friedhofe zu schaffen. Gegenüber auf den Wangen
der zum Kanal führenden Treppe zwei steinerne Löwen.
Links davon ein geflügelter Löwe — das Wappen
Venedigs — auf einem zerbrochenen Mauerstücke, den
Verfall der vordem so mächtigen Stadt und Republik
versinnlichend. Auf den Stufen der Treppe sitzt eine
Venetianerin, neben ihr liegt eine Orange.
Bez. Ed. Gerhardt, 18509.
Leinwand. Höhe 0,49 m, Breite 0.40 m.